Lückenschluss Freie Fahrt für Radler im Siegtal

RHEIN-SIEG-KREIS · Er ist freigegeben, der familienfreundliche Siegtalradweg. Wenn auch ein halbes Jahr später und mit Mehrkosten von einer halben Million Euro. Aber das spielt nun keine Rolle mehr. Gestern schickte Landrat Frithjof Kühn offiziell die ersten Radfahrer über den Lückenschluss zwischen Hennef-Auel und Eitorf-Merten.

 Auf die Pedale, fertig, los: Die kleine Trahm-Amh Phung hilft Landrat Frithjof Kühn (l.) beim Durschneiden des Bandes an der neuen Radbrücke über die Sieg bei Hennef-Auel.

Auf die Pedale, fertig, los: Die kleine Trahm-Amh Phung hilft Landrat Frithjof Kühn (l.) beim Durschneiden des Bandes an der neuen Radbrücke über die Sieg bei Hennef-Auel.

Foto: Arndt

Damit können die Radler bei insgesamt nur 272 Höhenmetern, die zu überwinden sind, einigermaßen entspannt von Mondorf bis Windeck-Dreisel durchradeln. "Sie müssen jetzt nicht mehr den beschwerlichen, nicht ungefährlichen Weg über die Stachelhardt nehmen", sagte Kühn, der sich für das Durchschneiden des Bandes Hilfe holte.

Die kleine Trahm-Amh Phung von der Siegtalschule in Weldergoven, die sich mit ihrer Klasse und ihrem Lehrer der Freigabe-Tour bis Merten angeschlossen hatte, gab den Weg frei.

Mit dabei waren auch zahlreiche Vertreter der beteiligten Kommunen Eitorf, Hennef, Siegburg und Windeck. Und auch eine Gruppe des ADFC Bonn/Rhein-Sieg machte sich mit auf den Weg über die entlang der Eisenbahnbrücke über die Sieg gebaute Radlerbrücke.

Rund vier Millionen Euro hat der Lückenschluss gekostet, der unter dem Dach der Regionale 2010 realisiert worden ist. 3,2 Millionen Euro davon hat das Land übernommen.

"Das ist eine Investition in die Zukunft, und sie schafft eine Verbindung für die Menschen", sagte Kühn. Es sei überdies eine große Chance zur Förderung des Tourismus für das obere Siegtal. "Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Radweges für die ortsansässigen Betriebe entlang der Sieg ist enorm", so Kühn.

Nach dem Siegsteig habe Hennef nun ein weiteres attraktives Freizeitangebot, sagte Bürgermeister Klaus Pipke. "Das Schöne ist, dass die Gemeinden nun noch mehr zusammenwachsen. Obwohl wir mit Eitorf und Windeck schon sehr eng kooperieren", so Pipke. Auf große Akzeptanz stößt der Siegtalradweg auch beim ADFC Bonn Rhein/Sieg.

"Dieser Radwanderweg wird einen guten Platz in Deutschland finden", meinte Vorsitzender Rüdiger Wolff. Der Weg sei eine attraktive Alternative zu dem am Wochenende überfüllten Rhein-Radweg und für viele Radler touristisches Neuland besonderer Güte.

Auf Windecker Gebiet muss bei Dreisel allerdings noch nachgebessert und eine familientaugliche Trassenführung gefunden werden. Zudem befinden sich die Radwegarchitekten wegen der geplanten Siegbrücke im Konflikt mit Naturschützern. Dazu muss zwischen Rosbach und Au noch ein fünf Millionen Euro teurer Radweg an der viel befahrenen Bundesstraße 256 gebaut werden.

Derzeit müssen die Radler dort gut fünf Kilometer auf der Straße fahren. Geld und Planung dafür gibt es schon länger. Aber der Landesbetrieb Straßen hat zurzeit keine Kapazitäten frei.

Der Siegtalradweg: Der familienfreundliche Ausbau des Radweges zwischen Siegburg und Windeck ist ein Schwerpunkt des Regionale-2010-Projektes "Natur und Kultur quer zur Sieg". Er führt über 59,3 Kilometer von Mondorf (Fähre) bis Windeck-Dreisel. Die Fahrzeit ist mit etwa 6,5 Stunden angegeben. Der Weg ist in beide Richtungen zu fahren und markiert. Infos und Kartenmaterial gibt es unter www.naturregion-sieg.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort