Holzweiler Frankensiedlung: Fußballer des Grafschafter SV verteidigen Bolzplatz

HOLZWEILER · Fußballer des Grafschafter SV verteidigen ihren Bolzplatz. Die "Siedler" um Mathias Heeb, die auf dem Bolzplatz zwischen Holzweiler und Esch eine fränkische Siedlung errichten wollen, bieten ihre Zusammenarbeit an.

Überwiegend kritische Stimmen wurden laut bei der sehr gut besuchten Informationsveranstaltung des Vereins Frankensiedlung Nithrindorp im Jugendheim Holzweiler. Dort stellte der Vorsitzende Mathias Heeb zusammen mit seinem Stellvertreter Markus Frankreiter und Kassenwart Wolfgang Wendt den mehr als 80 Interessierten das erhoffte Projekt vor, auf dem Bolzplatz zwischen Holzweiler und Esch eine fränkische Siedlung zu errichten. Schließlich, so Heeb, besitze auch Holzweiler eine enge Beziehung zu den Franken, denn nur 100 Meter vom Ort entfernt gebe es ein fränkisches Gräberfeld.

Aber das sei nicht der Grund dafür, dass sich der Verein den Bolzplatz als Standort für sein ehrgeiziges Projekt ausgesucht habe. Vielmehr sei es der optimale Standort, weil er einerseits weit genug von den Ortschaften entfernt liege, andererseits aber verkehrsmäßig gut erschlossen sei - wenn erst die Umgehungsstraße vom Kreis gebaut werde, die schon seit vielen Jahren geplant ist. Die Fläche habe die richtige Größe für das Vorhaben und sei auch aus Sicht des Landschaftsschutzes und der Landesplanung unbedenklich. Hier könne man relativ problemlos das Baurecht für dieses Vorhaben erhalten.

Weil der Verein eine gewisse Planungssicherheit benötige, sei es jetzt an der Zeit, Entscheidungen zu treffen. Dafür benötige man die Zusage für einen Standort, denn erst wenn der feststehe, seien die Sponsoren bereit, ihre bereits zugesagten Spenden in zum Teil fünfstelliger Höhe tatsächlich zur Verfügung zu stellen.

Ohnehin werde man keinerlei Steuergelder für dieses Projekt benötigen, der Verein werde es aus eigenen Mitteln stemmen. "Wir suchen aber nicht die Konfrontation mit den Fußballern, sondern bieten an, eine gemeinsame Lösung zu finden, mit der alle Seiten leben können", unterstrich Heeb an diesem Abend mehrfach. "Wir können derzeit nicht auf dem Bolzplatz verzichten", erklärte hingegen Dieter Schäfer, der Vorsitzende des GSV. Für derzeit 16 Mannschaften brauche man mindestens zwei Plätze, um einen geregelten Übungs- und Spielbetrieb zu ermöglichen.

Der alte Naturrasenplatz in Vettelhoven sei im derzeitigen Zustand nicht zu gebrauchen, die Gemeinde habe allerdings zugesagt, ihn bis 2016 zu sanieren. Solange das nicht geschehen sei, werde der Bolzplatz in Holzweiler weiterhin als Trainingsplatz gebraucht, zumal er auch über eine vom Verein in Eigenleistung errichtete Flutlichtanlage verfüge.

Immer wieder wurde von den Holzweiler Bürgern angeführt, dass die Kinder und Jugendlichen des Ortes dort oben täglich Fußball spielten, "und das soll so bleiben!" Andere befürchteten Parkplatzprobleme und eine erhöhte Verkehrsbelastung. Dem sei nicht so, erklärte Heeb, denn das Frankendorf werde ja über die künftige Umgehungsstraße angebunden, wobei die meisten Besucher voraussichtlich ohnehin über die Autobahn anfahren würden.

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat, Thomas Schaaf, fand es erstaunlich, dass der Ortsbeirat von Holzweiler noch nicht in der Angelegenheit gehört worden sei. Auch Ortsbeirats- und Gemeinderatsmitglied Wilhelm Dreyer (FWG) behauptete, erst mit der Einladung zu dieser Informationsveranstaltung erfahren zu haben, dass der Bolzplatz vom Verein als Standort gewünscht werde. Dem entgegnete Heeb, der Verein sei bereits vor zwei Monaten mit Ortsvorsteher Bruno Zimmermann (CDU) vor Ort gewesen und habe ihm die Pläne vorgestellt mit der Bitte, die Sache möglichst bald zu besprechen.

Der Verein habe jedenfalls vor, die Bevölkerung von Holzweiler und Esch bei der weiteren Planung des Projektes umfassend mit ins Boot zu holen, versprach Heeb zum Abschluss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort