Forscher erkunden das Riff im Rhein

REMAGEN · Eine seltene Gelegenheit nutzten Wissenschaftler um dem Rhein Proben von Basalt und Tuffstein zu entnehmen.

Auch, wenn sie jetzt wieder überspielt sind - als die Unkelsteine im Rhein bei Remagen wegen des extremen Niedrigwassers kurzzeitig freigelegt waren, haben Forscher des Naturhistorischen Museums in Mainz die seltene Gelegenheit für ihre Studien genutzt und Proben von Basalt und Tuffstein entnommen.

"Damit erforschen wir den Vulkanismus im Rheintal, denn moderne Methoden geben uns neue Aufschlüsse über die wirkenden Mechanismen, Typ und Alter der Vulkane. Außerdem haben sich die Datierungsmethoden geändert", erklärt der Geologische Präparator Thomas Engel, der mit dem stellvertretenden Museumsleiter und Projektleiter Herbert Lutz an Ort und Stelle war.

Eigentlich seien sie so weit nördlich nicht tätig, sondern eher bei Nierstein und Nackenheim, aber da die Uferbefestigungen oft von Menschenhand aus Lavastein gelegt seien, gäben nur diese noch "festgewachsenen Gesteine" Sicherheit, dass sie noch am ursprünglichen Ort seien.

Bei den Unkelsteinen handele es sich um dicht an dicht steil aus den Flusstiefen aufragende Basaltsäulen, die vor rund 10 000 Jahren aus heißer Lava entstanden. Sie bildeten eine Fläche, die sich über 50 Meter entlang des Rheins und etwa 15 Meter in den Fluss hinein erstreckt. "Ähnlich wie der berühmte Giant's Causeway in Nordirland, nur deutlich kleiner", sagt Engel.

Mit Hammer und Meißel haben Lutz und er zwischen zehn und 15 Kilo an Proben aus dem Basaltriff abgeklopft, um sie mit in ihre Labors zu nehmen. Dort wird Engel hauchdünne Scheiben aus dem Gestein sägen, die dann untersucht werden.

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