Feuer zerstörte Kindergarten

ASBACH · Einen verheerenden Schaden hat am Dienstag der Brand im evangelischen Kindergarten an der Schulstraße in Asbach angerichtet: Nachdem der Leitstelle um 8.42 Uhr ein Feuer im Dachstuhl gemeldet worden war, rückte ein Großaufgebot der Feuerwehr an.

Neben rund 60 Wehrmännern aus der Verbandsgemeinde Asbach, leisteten auch Einheiten aus Siegburg, Eitorf und Linz bei dem stundenlangen Einsatz Unterstützung. Verletzt wurde niemand.

Bei Ausbruch des Brandes waren aufgrund des Winterwetters nur 50 Kinder anwesend. Da sie das Szenario schon häufig geübt hatten, konnten die Erzieherinnen die Kinder ohne Probleme in der benachbarten Schule in Sicherheit bringen.

Bei dem Brand hatten die knapp 100 Feuerwehrleute mit einem Problem zu kämpfen, mit sie zunehmend öfter konfrontiert werden: "In Zeiten energetischer Bau- und Sanierungsmaßnahmen werden Dachstühle immer mehr gedämmt", sagte Asbachs Feuerwehrchef Rainer Scheer, der am Dienstag den Einsatz leitete. Komme es in einem modern gedämmten Dach zu einem Feuer, fänden die Flammen über die gesamte Dachfläche reichlich Nahrung.

Wie Einsatzleiter Scheer erklärte, sei die vor rund zwölf Jahren gebaute Kita etwa mit Kork gedämmt gewesen. Bei so viel brennbarem Material stellt sich dann oft jenes Phänomen ein, das Eitorfs Feuerwehrchef Jürgen Bensberg, der mit seiner Drehleiter angerückt war, so beschreibt: "Das Feuer läuft einem quasi unter dem Dach weg."

Dagegen versuchten die Wehrmänner am Dienstag auch ein ums andere Mal anzukämpfen. Neben Trupps, die vom Innenraum her löschten, richteten Wehrmänner von einer Drehleiter aus sowie vom Teleskopmast der Siegburger Feuerwehr fast pausenlos Schläuche auf das verzweigte Dach der Einrichtung. Dabei kam auch Löschschaum zum Einsatz.

Doch immer wenn das Feuer gerade an einer Stelle erstickt schien, loderten wenige Minuten später an anderer Stelle wieder die Flammen unter den Dachziegeln auf. Auf der Rückseite des Gebäudes waren Trupps bereits dazu übergegangen, Isolierung und Dachziegel abzutragen. Erst gegen 13 Uhr konnte Einsatzleiter Scheer die für alle Einsatzkräfte erlösende Botschaft verkünden: "Feuer aus." Die Nachlöscharbeiten dauerten aber den Nachmittag über an.

Ein waches Auge auf den Brand hatte der Makler, bei dem die Kita versichert ist: "Die Einrichtung wird wohl nicht mehr zu benutzen sein", gab er sich keinen Illusionen hin. Der Makler geht von einem Schaden von etwa 300.000 Euro aus. Auch Asbachs Beigeordneter André Gottschalk glaubt, "dass die Räume des evangelischen Kindergartens über einige Monate hinweg nicht zur Verfügung stehen werden". Die Gemeinde werde aber den Kindern Ersatzräume zur Verfügung stellen.

Unklar ist bislang, was das Feuer im Papierlager ausgelöst hat. Experten der Kripo ermitteln nun. Hinweise nimmt die Polizei in Straßenhaus entgegen unter der Rufnummer 02634/95 20.

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