Feinschmecker lobten "Ramses am Spieß"

Bonner Sommer: Gelungener Auftakt mit dem Tag der interkulturellen Begegnung - Big Band der Bundeswehr und Claire Amakumbi begeisterten rund 1 500 Zuhörer auf dem Marktplatz

Bonn. Schon mal "Ramses vom Spieß" gegessen? Oder eine "vegetarische Mumie"? Ramses besteht aus Hähnchenfleisch und liegt unter einem Klecks Soße in einer Teigtasche. Und die Mumie ist nichts anderes, als ein ganz gewöhnliches Falafel-Gericht. Über mangelndes Interesse an der "Leichenfledderei" konnte sich der ägyptische Küchenchef am Sonntag nicht beschweren: Beim "Tag der interkulturellen Begegnung", gleichzeitig Beginn der Veranstaltungsreihe "Bonner Sommer", fanden seine Spezialitäten reißenden Absatz.

Auch die anderen Anbieter stellten erfreut fest, wie gut sich ihrer Spezialitäten verkauften. Bereits um 12 Uhr glich der Marktplatz einem orientalischen Basar mit seinen vielfältigen Düften und arabischer Musik. Das Kaiserwetter hatte Tausende in die Stadt gelockt, wo sie Süßestes aus Honig naschen oder am Bengalischen Stand pfiffig Gepfeffertes aus Kartoffeln und Zwiebeln goutieren konnten. Ob Haute Cuisine oder Döner, deftige Fleischspieße oder exotische Gerichte: Die Anbieter trafen jeden Geschmack. Nur die 23-jährige Britta blieb lieber bei gewohnten Genüssen. "Hier gibt''s soviel, was ich nicht kenne", sagt sie und beißt in die Teigtasche, "da bleibe ich beim Döner".

Internationale Ensembles versüßten auf der Bühne vor dem Alten Rathaus den kulinarischen Genuss. Ob temperamentvolle Tänze in rauschenden Flamenco-Kleidern, kurdische Musik, spanische Folklore oder Pop-Musik von der Kindergruppe "Los Revoltosos" - am Multikulti-Tag musste sich niemand langweilen.

Bereits am Vortag begeisterte die Big Band der Bundeswehr auf dem Markt rund 1 500 Zuhörer. Neben Evergreens wie Wonderful World von Louis Armstrong spielte die Band topaktuelle Hits wie "Let''s get loud", bei denen vor allem die Jüngeren aus dem Häuschen gerieten. Toll: Die Songs mit Vokalwunder Claire Amakumbi.

Über einen gelungenen Auftakt der Veranstaltungsreihe freuten sich Rahim Öztürker, Vorsitzender des Ausländerbeirates, und Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann bei der Eröffnung des Bonner Sommers. Öztürker appellierte an die hier lebenden Ausländer, die deutsche Sprache zu erlernen und sich intensiver der deutschen Gesellschaft zu öffnen. Dabei benötige jede Kultur Raum zur freien Entfaltung. "Keine Kultur leitet die andere", so Öztürker.

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