Fantreff mit Sushi und Sukiyaki im Museum

Japans Kicker bringen im Mai eigene Köche mit ins Bonner Hilton-Hotel - Jedes Training ist öffentlich

Bonn. "Das ist geheim." Ichirota Fukushi, Sprecher des japanischen Fußballverbandes, lächelt auf die Frage eines Journalisten, ob die Zutaten fürs Essen, das die Nationalspieler während der Weltmeisterschaft in ihrem Bonner Quartier aufgetischt bekommen, aus der Heimat eingeflogen oder in Deutschland eingekauft würden.

Dafür verrät Patrick Kreutzer, Direktor des Hilton-Hotels aber, dass die Delegation ihre eigenen Köche mitbringt. "Zwei bis drei werden hier sein und einen eigenen Bereich in der Küche bekommen", sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz.

Das Interesse der Medien ist groß. Auch der japanischen. Knapp 20 Journalisten haben sich im Raum "Paris" versammelt. In der zweiten Maihälfte werden Spieler und Funktionäre aus Nippon mit rund 50 Personen im Hilton Quartier beziehen. Bis zum 9. Juli. Nicht, weil die Japaner eine Finalteilnahme ins Auge fassen, sondern weil die FIFA laut Kreutzer die Vorgabe gemacht hat, dass jeder Verband sein Hotel bis dahin buchen soll.

Japan hatte sich als erstes Land für die WM qualifiziert und nach Angaben Fukushis rund 20 Unterkünfte in Deutschland besichtigt. Spieler und Funktionäre hätten sich für Bonn entschieden, "weil die Stadt nicht so groß, relativ ruhig ist und sich viel Kultur hier verbirgt".

Das letzte Wort aber hätte Zico, der brasilianische Trainer, gehabt. Der sei selbst zur Besichtigung gekommen und hätte vor allem die Entfernung zwischen Hotel und Sportpark Nord als "sehr angenehm" empfunden. Auch wenn es woanders gute Bedingungen gebe, mache es keinen Sinn, zwei oder drei Stunden zum Training zu fahren.

Fukushi kündigte an, jedes Training der Mannschaft sei öffentlich. Dafür sei das Hotel für Fans und Medien tabu. "Die Spieler sollen sich entspannen und wie zu Hause fühlen." Und dafür wird es verstärkte, von der FIFA vorgegebene Sicherheitsvorkehrungen geben.

Im Mai, so die Planung, soll im Rheinischen Landesmuseum ein Informationszentrum eingerichtet werden. Fukushi nennt es G-Jamps - die Abkürzung für "Germany Japan Media Partners Supporter". Dort werde das Medienzentrum eingerichtet.

G-Jamps soll aber auch Fans als Treffpunkt dienen. Nicht nur, um über Fußball zu plaudern, sondern auch "zum kulturellen Austausch und japanischen Essen", so der Verbandssprecher. Itadaki masu - guten Appetit bei Sushi (roher Fisch) und Sukiyaki (Rindfleisch mit Gemüse und Tofu).

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