Fairer Kaffee zur Bornheimer Ratssitzung

BORNHEIM · Die Lenkungsgruppe Fairtrade der Stadt Bornheim zog am Mittwoch ein erstes Zwischenergebnis.

 Werbung für Fairness: Julian Dopstadt, Wolfgang Paulus, Marie-Therese von den Bergh, Ute Kleinekathöfer, Winfried Helmes.

Werbung für Fairness: Julian Dopstadt, Wolfgang Paulus, Marie-Therese von den Bergh, Ute Kleinekathöfer, Winfried Helmes.

Foto: Henry

"Beim Bürgermeister gibt es schon lange fair gehandelten Kaffee zu trinken", berichtete der Leiter der Bornheimer Stabsstelle Umwelt und Agenda Wolfgang Paulus beim Treffen der Lenkungsgruppe "Fairtrade Stadt" am Mittwoch. Wie berichtet, hat der Rat der Stadt beschlossen, dass Bornheim das Fair-Trade-Siegel anstreben soll. Dafür sind mehrere Kriterien zu erfüllen, die die Lenkungsgruppe umsetzt.

So lautet ein Kriterium, dass bei Rats- und Ausschusssitzungen fair gehandelte Produkte ausgeschenkt werden sollen. "Unsere Ratsmitglieder bekommen aber aus Kostengründen nur Mineralwasser", sagte Paulus. Nur bei der eintägigen Haushaltssitzung wird auch Kaffee angeboten. Es sei jedoch fraglich, ob damit das Kriterium erfüllt ist. Ute Kleinekathöfer von der Lenkungsgruppe schlug vor, in Rats- und Ausschusssitzungen auch Kaffee und Tee anzubieten, was dann die Fraktionen zahlen.

Weiterer Prüfstein sind Schulen, Vereine und Kirchen

"Ich fände es in langen Sitzungen ohnehin gut, auch mal einen Kaffee zu trinken", sagte sie und versprach, das den Fraktionsvorsitzenden vorzuschlagen. Außerdem müssen zehn Einzelhandelsgeschäfte fair gehandelte Produkte anbieten. Darum hatte sich Julian Dopstadt bereits gekümmert. Er wird eine Tabelle mit den Geschäften und den angebotenen Produkten anlegen, versprach er.

Problematischer wird es fünf Gastronomen dafür zu gewinnen, fair gehandelten Kaffee, Tee oder Saft anzubieten. Erste Besuche von Mitgliedern der Lenkungsgruppe stießen auf Skepsis bei den Gastronomen.

"Viele haben gesagt, es lohne sich nur, wenn der Kaffee nicht zu höheren Preisen angeboten werden müsse", berichtet Kleinekathöfer. Andere sind langfristig an Lieferanten gebunden. Marie-Therese van den Bergh erklärte, dass einige Betriebe bereit wären, faire Produkte auszuschenken, wenn sie damit werben könnten. "Bei uns kann man viel Material kostenlos bestellen", berichtete Tina Gordon, die als Produktmanagerin bei Fairtrade Deutschland arbeitet. Trotzdem war man sich einig, für Aufkleber oder einen Flyer einen Betrag von maximal 1000 Euro im Haushalt vorzusehen.

Ein weiterer Prüfstein sind Schulen, Vereine und Kirchen. Während viele Kirchengemeinden aktiv sind, ein Verein bereits gefunden ist, muss die Lenkungsgruppe bei den Schulen noch werben, dass dort Aktionen zum Thema fairer Handel stattfinden können.

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