EM-Viertelfinale Es geht um Fußball, nicht Politik
SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Wenn Deutschland heute Abend im Viertelfinale der Europameisterschaft auf Griechenland trifft, wird es im Restaurant "Saloniki" in Buschhoven hoch hergehen. Dort wird seit langem jeder Erfolg der griechischen Elf bejubelt.
"Als wir 2004 Europameister wurden, hatten wir bei jedem Spiel die Bude voll", sagt Anna Petmezas, die Tochter der Wirtsehepaars Antonius und Fotini Petmezas. Die 39-jährige Teamleiterin im Second-Hand-Kaufhaus des Bonner Vereins für Gefährdetenhilfe tippt auf einen 2:1-Sieg der Griechen. Ihr Lebensgefährte Ralf Schmitt, als kaufmännischer Angestellter bei der Deutschen Post AG für die Beschaffung im Bereich Sicherheit zuständig, geht hingegen von einem 3:1-Erfolg der Deutschen aus.
Er glaubt, dass Podolski, Bender und Gomez die Tore erzielen. "Die deutsche Elf ist eine Turniermannschaft und hat noch nicht ansatzweise aufgedreht", sagt er. Wenn Deutschland erst einmal ein Tor geschossen habe, müsse Griechenland die Defensive lockern, was wiederum Raum für die deutschen Angriffe bedeute. Schmitt sagt aber auch, dass ein Sieg der Griechen dem Land, in dem eine negative Stimmung herrsche, einen positiven Impuls geben könne.
Anna Petmezas wäre es am liebsten, beide Länder würden gewinnen. So ist sie in jedem Fall am Ende des Spiels bei den Siegern. Wichtig ist ihr, dass es nur um Fußball und nicht um Politik geht, und dass Fan-Krawalle ausbleiben. Auf jedes Tor der Griechen will sie einen Ouzo trinken. Es liegt also an der deutschen Abwehr, ob Anna Petmezas heute Abend nüchtern bleibt.
Noch mehr zur Fußball-Europameisterschaft im Internet auf www.ga.de/em2012
