"Es gab keine Verfolgungsjagd"

Der 20-jährige Motorradfahrer, der am Mittwochabend vor einer Verkehrskontrolle geflüchtet ist und dabei auf der Landstraße 158 in Meckenheim zu Tode kam, soll obduziert werden.

"Es gab keine Verfolgungsjagd"
Foto: Henry

Meckenheim. Der 20-jährige Motorradfahrer, der am Mittwochabend vor einer Verkehrskontrolle geflüchtet ist und dabei auf der Landstraße 158 in Meckenheim zu Tode kam, soll obduziert werden. Das teilte Polizeisprecher Frank Kreft am Freitag auf Anfrage mit.

So solle geklärt werden, ob der Meckenheimer möglicherweise alkoholisiert war oder unter Drogeneinfluss stand, als er vor der Polizei floh. Laut Kreft war der 20-Jährige im Besitz eines Führerscheins.

Zum Unfallhergang sagte der Polizeisprecher: "Es gab keine Verfolgungsjagd." Beim Aufbau einer Verkehrskontrolle sei der junge Mann einem Polizisten aufgefallen, weil er sehr schnell fuhr. "Zeugen bestätigen, dass der 20-Jährige mit sehr hoher Geschwindigkeit und sehr lautem Motorengeräusch unterwegs war", so Kreft.

Als er auf der Linksabbiegerspur zum Baumschulenweg vor einer roten Ampel stand, habe der Polizist ihn aufgefordert, rechts ranzufahren. Daraufhin sei der junge Mann auf der Landstraße Richtung Rheinbach plötzlich losgedüst. Mit einem Motorrad und Blaulicht sei der Polizist dem 20-Jährigen zunächst hinterhergefahren, habe ihn aber sofort aus den Augen verloren.

Laut Zeugenaussagen überfuhr der 20-Jährige eine rote Ampel, verlor hinter dem Bahnhof auf der Höhe des Raiffeisenhauses die Kontrolle über seine Maschine und geriet in den Gegenverkehr. Das Motorrad des Toten, eine Kawasaki Ninja, wird derzeit von der Polizei untersucht. "So wollen wir rekonstruieren, wie schnell der Meckenheimer war", sagte Kreft.

Generell gelte bei Verkehrskontrollen: "Wenn jemand flüchtet, ist die Polizei zur Verfolgung angehalten", so der Sprecher. Aber im Einzelfall müsse genau abgewogen werde, ob eine Aktion verhältnismäßig sei. "Wenn die Situation zu gefährlich wird, brechen wir die Verfolgung ab." Dann werde über das Kennzeichen des Flüchtigen weiter ermittelt.

Bei Sonderkontrollen der Bonner Polizei in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist ein weiterer Mann vor den Beamten geflüchtet. In Königswinter fuhr ein 29-Jähriger mit zwei Promille an der Straße "Im Mühlenbruch" so rasant durch eine Kontrolle, dass einem Polizisten die Kelle aus der Hand flog.

Kollegen nahmen die Verfolgung über die B 42 auf und holten den Mann an der Hauptstraße ein. Ihn erwartet ein Strafverfahren. In Bornheim wurde ein 29-Jähriger an der Walberberger Straße am Donnerstag um 1.05 Uhr wegen zu schnellen Fahrens angehalten. Der Mann stand laut Schnelltest unter Drogeneinfluss.

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