Engelbert Humperdinck bekommt in Siegburg eine Stiftung

Der Bund bewilligt 1,2 Millionen Euro - Das Land soll ein Mechatronik-Zentrum realisieren

  Die Paten  der Humperdinck-Stiftung: Umzugsbeauftragter Klaus Westkamp (von links) und Landrat Frithjof Kühn mit Musikwissenschaftler Christian Ubber.

Die Paten der Humperdinck-Stiftung: Umzugsbeauftragter Klaus Westkamp (von links) und Landrat Frithjof Kühn mit Musikwissenschaftler Christian Ubber.

Foto: Arndt

Siegburg. Zufriedene Gesichter am Donnerstag im Siegburger Kreishaus nach der Rückkehr von Frithjof Kühn. Am Morgen hatte sich der Landrat mit Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, Ahrkreis-Landrat Jürgen Pföhler und - nicht zuletzt - dem Umzugsbeauftragten der Bundesregierung, Klaus Westkamp, getroffen. Beim Gespräch ging es um die Verteilung der Restmittel aus dem Bonn/Berlin-Ausgleich.

Für den Rhein-Sieg-Kreis konnte Kühn die Förderzusage für zwei wichtige Projekte erreichen. Zum einen erhält eine noch zu gründende Engelbert-Humperdinck-Stiftung aus der Schatulle des Bundes 1,2 Millionen Euro Stiftungskapital. Zum anderen bekommt das Haus Schlesien in Königswinter eine Fördernachschlag. "Ich bin sehr zufrieden über das gute Einvernehmen, mit dem wir jetzt noch einmal wichtige Kulturprojekte auf den Weg bringen können", meinte Kühn nach den kurzen, aber effektiven Verhandlungen.

Die Engelbert-Humperdinck-Stiftung soll die Arbeit der erst am Mittwochabend eröffneten Humperdinck-Musikwerkstatt unterstützen und ergänzen. Die Stiftung kann durch Zustiftungen weiter wachsen. Während die Stadt Siegburg die laufenden Kosten des Werkstattbetriebes von mindestens 120 000 Euro pro Jahr zahlt, soll die neuen Institution einzelne Projekte der Werkstatt fördern. Das sollen in erster Linie Initiativen sein, die die Werkstatt national und international mit vergleichbaren Institutionen vernetzen.

Außerdem soll die zeitgenössische Musik vor allem durch Publikationen gefördert werden. Ferner sollen Workshops und Kurse finanziert werden, in denen frühere Stipendiaten ihr Wissen an Nachwuchskünstler weiter geben. In diesem Zusammenhang werden zurzeit Gespräche darüber geführt, ob das Bundesmanuskriptearchiv mit Werken zeitgenössischer Komponisten im alten Zeughaus untergebracht werden kann.

Einen dicken Brocken erhält auch das Haus Schlesien in Heisterbacherrott. Das Kultur- und Bildungszentrum wurde bereits vom Bund gefördert, erhält aber jetzt noch einmal 50 000 Euro. Das Geld wird für Umbau, Renovierung aber auch Umstrukturierung des Angebotes gebraucht.

Haus Schlesien vermittelt seinen Gästen einen Eindruck von der schlesischen Kultur. Bereits zuvor hatte es eine Förderzusage für Königswinter gegeben. Aus bisher nicht ausgegebenen Bundesmitteln wird das Kreativhaus der Jugenddorf-Christophorusschule mit 1,6 Millionen Euro gefördert.

Und noch ein Projekt will der Kreis am Freitag auf den Weg bringen, allerdings aus bereits bewilligten Mitteln für die Fachhochschule Rhein-Sieg. In Sankt Augustin soll für rund vier Millionen Euro ein Mechatronik-Zentrum mit 750 Quadratmetern Nutzfläche auf zwei Etagen gebaut werden.

Den Betrieb soll die FH in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und der Reinold-Hagen-Stiftung sichern. Das Zentrum stellt hochwertige Maschinen und Software für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Verfügung. Diese können auch regionale mittelständische Unternehmen aus dieser Branche nutzen. Mechatronik ist eine Kombination aus Mechanik und Elektronik, so wie das Antiblockiersystem (ABS) in Autos. Der Kreis bittet das Land NRW nun um Fürsprache fürs Zentrum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort