Endgültig: Ausbau der L 158 beginnt im Herbst

Verträge für den zweiten Bauabschnitt zwischen Bad Godesberg und Wachtberg sind unterzeichnet - Godesberger Bach bekommt ein neues Bett

Hindernis:  Für die neue Trasse muss das alte Gesindehaus an der Ecke Marienforster Straße/Marienforster Steinweg abgerissen werden.

Hindernis: Für die neue Trasse muss das alte Gesindehaus an der Ecke Marienforster Straße/Marienforster Steinweg abgerissen werden.

Bad Godesberg/Wachtberg. Eine unendliche Geschichte geht ihrem Ende entgegen: Seit fast 20 Jahren wird der Ausbau der L 158 zwischen Godesberg und Wachtberg geplant. Nachdem kürzlich der erste Bauabschnitt auf der Marienforster Straße fertig gestellt wurde, sind jetzt die Weichen für den Lückenschluss zwischen der Straße Am Stadtwald und der Wattendorfer Mühle gestellt. "Die Verträge sind unter Dach und Fach, so dass wir mit den Bauarbeiten im Herbst beginnen können", sagt Klaus Hesse, Leiter der Bonner Niederlassung des Landesbetriebs Straßenbau. Im Zuge der Umstrukturierung des Landschaftsverbandes Rheinland firmiert das ehemalige Rheinische Straßenbauamt Bonn jetzt unter diesem Namen.

Die Kosten für den ersten und zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf insgesamt 8,3 Millionen Mark. Für den ersten Abschnitt mussten bereits 2,1 Millionen Mark aufgewendet werden, so dass für den jetzt folgenden Lückenschluss noch 6,2 Millionen Mark zur Verfügung stehen. "Dieses Geld benötigen wir aber auch dringend, um die aufwendigen Bauarbeiten zu finanzieren." So wird der Godesberger Bach in Höhe des Gutes Marienforst um einige Meter verlegt, um Platz für die neue Trasse zu schaffen. Das hat zur Folge, dass einige Brücken erneuert und ein altes Gesindehaus abgerissen werden müssen.

Um den landwirtschaftlichen Betrieb des Gutes Marienforst zu sichern, legen die Straßenbauer zwei Viehtriften an, über die die Kühe die Weideflächen auf der anderen Seite der L 158 erreichen. Hesse: "Die Marienforster beziehungsweise Pecher Straße ist viel zu stark befahren, als dass das Vieh über die Straße getrieben werden kann. Die beiden Unterführungen für die Kühe werden unter- und oberhalb des Gutes angelegt." Der kombinierte Rad- und Fußweg soll auf jeden Fall auf der Hangseite weitergeführt werden. Anderweitige Überlegungen sind nach viel Nachdenken verworfen worden. Für den zweiten Abschnitt rechnet Hesse mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren.

Auch Landwirt und Gutsbesitzer Dirk Huttrop zeigt sich mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: "Unter den gegebenen Umständen haben wir das Mögliche erreicht. Mir war es wichtig, die Existenz meines Hofes zu sichern." Huttrop hat 75 Milchkühe und 60 Jungtiere in seinem Stall stehen. Ihm gehören die Ländereien rund um das Gut Marienforst. Für die Verlegung des Baches und den Ausbau der Straße muss Huttrop Land abgeben. Da für den "Eingriff in die Landschaft" auch Ausgleichsflächen erforderlich sind, soll ein 2,5 Hektar großer Acker in Weidefläche umgewandelt werden. Huttrop erhalte dafür Ausgleichsgeld vom Land, sagt Hesse.

Ob und wie während der Bauarbeiten der Verkehr umgeleitet wird, steht noch nicht fest. Immerhin passieren 18 000 bis 20 000 Autos pro Tag die Hauptverbindungsstraße von Bad Godesberg nach Wachtberg. Eine einspurige Verkehrsführung soll deshalb nach Möglichkeit vermieden werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort