Kommentar Elternwillen ernst nehmen

Bei der Vorstellung der Ergebnisse der Eltern-Umfrage im Bad Honnefer Fachausschuss konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kommunalpolitiker - zumindest zum Teil - die vorliegenden Zahlen erst einmal verdauen mussten. Keine Diskussion, schon gar kein erster Analyseversuch. Stattdessen wurde das Thema in die Fraktionen und in den nächsten Schulausschuss verwiesen.

Sicher, der Rücklauf von 319 Fragebögen mag nur einen Ausschnitt dessen darstellen, wie Eltern sich die Weiterentwicklung der Schullandschaft im Siebengebirge vorstellen. Gleichwohl ist die Präferenz für eine Gesamtschule ein Auftrag an die Politik. Die Mehrheit der Befragten hätte offenbar gerne eine Schule, die ihre Kinder nicht notwendigerweise ab Klasse fünf in eine Bildungsschublade steckt. Noch steht völlig in den Sternen, ob eine Gesamtschule im Siebengebirge überhaupt möglich sein wird.

Das Gespräch der Städte Königswinter und Bad Honnef hat noch einmal die Hürden aufgezeigt. Etwa, dass zum Start eine Mindestzahl von 100 Kindern nötig ist. Zugleich werden Bedenken in Oberpleis laut, dass eine Gesamtschule das dortige Gymnasium gefährden könnte. Die Kommunalpolitiker hatten im Vorfeld stets betont: Der Elternwille sei entscheidend. Sie werden sich daran messen lassen müssen, ob sie ihn am Ende wirklich ernst nehmen.

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