Bad Honnef Eltern favorisieren Gesamtschule

BAD HONNEF/KÖNIGSWINTER · Nach Königswinter hat nun auch Bad Honnef das Ergebnis einer Befragung vorliegen, bei der die Eltern der Zweit- und Drittklässler ihre Präferenzen bei der Wahl einer weiterführenden Schule für ihr Kind nennen sollten. Die Ergebnisse ähneln sich: Auch in Bad Honnef tendieren die Eltern im Falle einer neuen Schule im Siebengebirge in Richtung einer Gesamtschule. Die Sekundarschule schneidet schlechter ab.

Wie berichtet, hatte die Umfrage bei Königswinterer Eltern im Dezember zutage gebracht: Nur rund 20 Prozent der Erziehungsberechtigten der Zweit- und Drittklässler, von denen knapp die Hälfte den Fragebogen ausfüllten, würden ihr Kind zum Schuljahr 2013/2014 für eine neue Sekundarschule anmelden. Damit erreichte die neue Schulform weniger Zustimmung als die Gesamtschule, für die sich 24 Prozent der Eltern entscheiden würden.

Deutlicher noch war das Ergebnis einer Umfrage der Stadtschulpflegschaft. An der Umfrage nahmen im April 62,6 Prozent der Eltern der Zweit- und Drittklässler teil. Wenn die Eltern frei entscheiden könnten, welche Schule ihr Kind besuchen soll, würden sich 61 Prozent für ein Gymnasium, 17,2 Prozent für eine Gesamtschule, neun Prozent für eine Realschule, 2,7 Prozent für eine Sekundarschule und 0,2 Prozent für eine Hauptschule aussprechen.

Sollten die Leistungen für den Besuch eines Gymnasiums nicht reichen, würden sich 55,2 Prozent der Eltern für eine Gesamtschule, 39,8 Prozent für eine Realschule und nur fünf Prozent für eine Sekundarschule entscheiden.

Bad Honnef zog nun nach, mit anderer Fragestellung. 319 der 503 befragten Eltern füllten den Borgen aus. Zu der Frage, an welcher aktuell vorhandenen Schule sie ihr Kind anmelden würden, sagten 6,8 Prozent Realschule, 0,9 Prozent Hauptschule, 9,7 Prozent auswärtige Schulen, 41 Prozent "unentschieden" und 41,6 Prozent Gymnasium.

Auf die Frage, welche der neuen Schulen infrage käme, meinten 44,5 Prozent, das wäre eine Gesamtschule, 24,8 Prozent könnten sich eine Sekundarschule vorstellen. Norbert Grünenwald vom Schulamt: "Die Gesamtschule hat erheblich besser abgeschnitten."

Diskutiert oder gar bewertet wurde das Ergebnis im Honnefer Schulausschuss am Donnerstag nicht. Zunächst sollen die Fraktionen beraten, dann wieder der Ausschuss. Derweil mehren sich zumindest am Gymnasium Am Oelberg in Oberpleis Bedenken. Im Protokoll der Schulpflegschaftssitzung, das dem GA vorliegt, heißt es: Im Fall, dass der "starken Strömung, die die Einführung einer Gesamtschule favorisiert" gefolgt werde, "würde die Situation entstehen, dass an gleichem Standort in einem Umfeld von sinkenden Schülerzahlen zwei Oberstufen miteinander konkurrieren."

Es sei zu befürchten, dass "in einer solchen Konkurrenzsituation der Fortbestand des Gymnasiums gefährdet" wäre. Die Lehrerschaft spreche sich daher gegen eine Gesamtschule in Oberpleis aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort