Eisdielen-Betreiberin in Buschhoven fühlt sich allein gelassen

Nein, Ärger wolle sie keinen, weder mit Behörden noch mit sonst wem. Aber die Sache mit den Hinweistafeln wurmt sie schon. Zwischen Waffeleis und Cappuccino erzählt Rukije Aylak, Betreiberin einer Eisdiele in Buschhoven, von ihrem langen Kampf um Werbeschilder.

Eisdielen-Betreiberin in Buschhoven fühlt sich allein gelassen
Foto: Wolfgang Henry

Swisttal-Buschhoven. Nein, Ärger wolle sie keinen, weder mit Behörden noch mit sonst wem. Aber die Sache mit den Hinweistafeln wurmt sie schon. Zwischen Waffeleis und Cappuccino erzählt Rukije Aylak, Betreiberin der Eisdiele "Casa del Gelato" in Buschhoven, von ihrem langen Kampf um Werbeschilder, die auf ihren Laden aufmerksam machen sollen.

Anfang April 2009 hat die Unternehmerin sie bei der Gemeinde beantragt - fast ein Jahr verging, bis jetzt die Ablehnung vom Rhein-Sieg-Kreis kam. Und die könnte Folgen auch für bestehende Hinweistafeln haben.

"Der Laden läuft gut. Aber ich würde gerne länger hier bleiben, zehn oder 20 Jahre", sagt Rukije Aylak. Für ihr kleines Geschäft am Karl-Kaufmann-Weg wollte die 39-Jährige deshalb ein bisschen Werbung machen, durch Schilder, 123 mal 20 Zentimeter groß - nach Vorbild anderer Hinweistafeln in der Nähe, etwa für die "Waldschenke" an der B 56 bei Witterschlick oder für den Discounter im Buschhovener Ortskern.

Die möglichen Standorte nannte sie detailliert in ihrem Antrag. So sollte ein Schild an der Ecke B 56/Karl-Kaufmann-Werg stehen, eins am Karl-Kaufmann-Weg selbst und eins bei Morenhoven. "Ich habe von den Behörden ein Jahr nichts gehört. Es kam weder eine Eingangsbestätigung noch ein Zwischenbescheid. Wenn ich angerufen habe, um nachzufragen, konnte keiner was sagen", sagt Rukije Aylak auf GA-Anfrage.

Deshalb hat sie, auf Gleichberechtigung mit anderen Gewerbetreibenden pochend, örtliche Politiker eingeschaltet. Die SPD hat das Thema in der heutigen Ratsitzung per Anfrage auf die Tagesordnung gebracht. Der Buschhovener Ratsherr Joachim Euler will von Bürgermeister Eckhard Maack wissen, wie "solch ein Verhalten mit den Zielsetzungen einer guten mittelstandsorientierten Verwaltung oder mit dem Ziel eines 'zukunftsfähigen Wirtschafts- und Arbeitsstandortes' in Einklang zu bringen ist".

Die Gemeinde verweist nur auf die Zuständigkeit des Rhein-Sieg-Kreises, mit dem sie zweimal im Jahr einen Verkehrstermin abhält, bei dem solche Anträge zur Sprache kommen.

"Das ist leider erst im März passiert, das ist nicht optimal gelaufen", räumt Kreis-Sprecherin Katja Lorenzini ein. Das Straßenverkehrsamt habe Bedenken gegen die Schilder, aus Gründen der Sicherheit. "Gewerbliche Hinweise an einer Straße wie der B 56 führen zur Ablenkung der Autofahrer", sagte sie weiter. Weil gleiches Recht für alle gelte, will der Kreis nach den Worten seiner Sprecherin nun auch bestehende Schilder in der Umgebung "auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen".

Der Swisttaler Rat tagt am Dienstag ab 17.30 Uhr im Rathaus Ludendorf. Am Anfang steht die Einwohnerfragestunde.

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