Einzelzeitfahren wie bei der Tour de France in Bad Honnef

Streifzug von Hansjürgen Melzer: Auf den Spuren eines Motor-Doping aus zwei Rädern...

Einzelzeitfahren wie bei der Tour de France in Bad Honnef
Foto: Frank Homann

Wer vor einigen Tagen sein Auto auf dem Parkplatz an der Luisenstraße in Bad Honnef abstellen wollte, fühlte sich fast wie beim Einzelzeitfahren bei der Tour de France. Ein Radfahrer drehte dort Runde um Runde und sprach dabei in sein Mikrofon. Vielleicht ein Verrückter?

Keineswegs. Der Reporter der Deutschen Welle hatte sich im Geschäft von Salvatore Gambino ein Zweirad mit Elektromotor ausgeliehen. Er wollte auf diesem Wege beweisen, dass die jüngsten Anschuldigungen gegen den Schweizer Radprofi Fabian Cancellara, der angeblich mit Motor-Doping in diesem Jahr zwei Frühjahrsklassiker gewonnen hatte, blanker Unsinn sind.

E-Bikes, bei denen der Motor im Rahmen versteckt ist, wie angeblich bei Cancellara, gibt es in der Region nur in Bad Honnef.

Und wie fiel der Versuch aus? Eindeutig zu Gunsten des Radprofis. Der Motor ist so laut, dass die Konkurrenz schon schwerhörig sein müsste, um ihn nicht zu hören. Außerdem bringt er seine Maximalleistung von 100 Watt bei 90 Kurbelumdrehungen, während er bei den 110 Umdrehungen, die der Schweizer tritt, absolut keinen Effekt hat.

Zudem wiegen Motor und Akku zweieinhalb Kilo und würden superleichte Rennräder allein deshalb schon zu langsam machen.

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