Einfache Rechnung

Kommentar

Einen wird''s vielleicht freuen: den Anwohner, der lange Zeit vergeblich versucht hat, die beliebten Musikfrühschoppen im Kastaniengarten des Rheinhotels Dreesen abzuwürgen. Doch für die vielen tausend Fans, die Jahr für Jahr nach Rüngsdorf gepilgert sind, um bei freiem Eintritt und in traumhafter Umgebung die besten Jazzbands der Welt zu erleben, ist es eine herbe Enttäuschung.

Wie ist es möglich, werden sie fragen, dass eine so gut besuchte Veranstaltung nach über einem Jahrzehnt eingestellt werden muss? Ganz einfach: Wenn die Kosten höher sind als die Einnahmen, ist die Zahl der Gäste irrelevant. Unterm Strich steht ein Defizit. Und das bei erheblichem Zeit- und Personalaufwand.

Welcher noch so engagierte Veranstalter tut sich das schon an, wenn auch noch die Ansprüche der Besucher ständig steigen und gleichzeitig ihre Einsicht in wirtschaftliche Notwendigkeiten abnimmt. Ein "Fan", der alles außer Chris Barber als unter seinem Niveau abtut, ist undankbar.

Und ein "Gast", der bei einem derartigen Gratisprogramm heißes Wasser bestellt, um den mitgebrachten Teebeutel darin zu versenken, ist schlicht unverschämt. Schade: Bad Godesberg ist mal wieder um eine Attraktion ärmer.

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