"Der Platz ist der zentrale Anlaufpunkt und soll eine Vielzahl verschiedener Funktionen übernehmen", sagt Architekt Jens Siegfried vom Architektur-Büro Chapman/Taylor, das den 120 Millionen Euro teuren Neubau des Einkaufszentrums plant.

Dazu wird auch der Platz vor dem Rathaus komplett neu auf zwei Ebenen geplant und vergrößert. "Der Platz soll als Verteiler dienen. Jeder der über die Haltestelle Markt nach Sankt Augustin kommt, soll über den Platz in den neuen Huma kommen", so Siegfried. Ebenso sollen die Kunden, die unter dem Markt parken, zum Platz geführt werden.

Die unterschiedlichen Niveaus sollen aufgenommen und alt und neu miteinander verzahnt werden. "Dabei soll der Eindruck entstehen, dass der Platz in das Einkaufszentrum integriert ist", sagt Siegfried. Cafés, Restaurants, ein Wochenmarkt und kulturelle Veranstaltungen sollen zum Verweilen einladen, für viel Leben sorgen und den Platz zum Treffpunkt machen.

Auf drei Handelsebenen ist der neue Huma-Einkaufspark ausgelegt. Die Straßenebene dient in erster Linie der Nahversorgung. Hauptankermieter bleibt der Real-Markt, dazu sollen sich etwa ein Drogeriemarkt, Discounter oder Bäcker gesellen. Der Zugang erfolgt von einem neuen Vorplatz an der Südstraße, die mit ihren Südarkaden an das neue Einkaufszentrum angeschlossen werden soll.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Schlüssiges Konzept"Insgesamt sollen zunächst rund 1 600 Stellplätze geschaffen werden. Zwei interne Parkebenen werden an die Straßenebene angeschlossen und sind von der Rathausallee zu erreichen, ein neues Parkhaus an der Rathausallee wird gebaut.Zweite Ebene ist die Marktebene, die auf Höhe des neuen Stadtplatzes liegt. Gastronomie, Mode, Unterhaltungselektronik und ausgewählte Dienstleistungen werden dort zu finden sein. Sie ist an den Gatzweiler-Platz angeschlossen, so dass dieser auch unabhängig von den Öffnungszeiten belebt werden kann. Bepflanzungen und Fassadenmaterialien fließen nahtlos in das Gebäude mit ein.

Ein gläsernes Lichtband im Dach des Komplexes sorgt für viel Helligkeit. Eine dritte Handelsebene finden die Kunden im 1. Obergeschoss, eine Galerieebene mit großzügigen Bestuhlungs- und Terrassenflächen, erreichbar über das neue Systemparkhaus, über Aufzugsanlagen oder Rolltreppen.

Im 2. Obergeschoss ist ein Gesundheitszentrum geplant, mit Ärzten und Therapeuten. Es wird über ein autarkes Treppenhaus direkt vom Stadtplatz aus erschlossen. "Es ist uns wichtig, hier keinen großen Klotz hinzusetzen. Mehrere Baukörper, unterschiedliche Fassaden und Verbindungen sollen zu einer Stadt in der Stadt werden", legt Siegfried Wert auf Abwechslung und "städtische" Infrastruktur.

Ein kleiner Park wird angelegt, ein Abenteuerspielplatz gebaut und Richtung Park und Südstraße eine Kindertagesstätte eingerichtet. Auch ein Betreuungsangebot für Kinder der Kunden soll etabliert werden. Und wenn dann noch das geplante Bürgerforum als Veranstaltungsstätte und Treffpunkt funktioniert, ist die urbane Piazza nicht mehr ganz so weit weg.

Fahrplan für den neuen HumaAm Mittwoch will der Rat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg bringen. Zum Sommer soll Baurecht geschaffen sein. Dann soll im ersten Bauabschnitt auf dem Parkplatz vor dem heutigen Haupteingang mit dem Neubau begonnen werden. Dauer: zwei Jahre. Die jetzigen Geschäfte werden dann dort einziehen. Im zweiten Bauabschnitt werden die alten Gebäude abgerissen und die neuen gebaut. Dann stehen 46 000 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Dauer: auch zwei Jahre. Im Anschluss werden das Bürgerforum errichtet, die Grünanlagen angelegt und die Haltestelle "Markt" neu gestaltet. Im Sommer 2015 ist die offizielle Eröffnung geplant.