Einbrecher verwüsten Gymnasium in Bornheim

An Unterricht war nicht mehr zu denken. Weil bislang Unbekannte in der Nacht in das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium eingestiegen und dort eine große Verwüstung hinterlassen haben, hat die Schulleitung alle Schüler unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt.

Bornheim. An Unterricht war nicht mehr zu denken. Weil bislang Unbekannte in der Nacht von Sonntag auf Montag in das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Bornheim eingestiegen und dort eine große Verwüstung hinterlassen haben, hat die Schulleitung am Montag die Schüler aller Jahrgangsstufen unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt.

"Wir wollten die Spurensicherung der Polizei nicht behindern, außerdem lagen überall Scherben herum", sagte der stellvertretende Schulleiter Jörg Czinczoll. Die Polizei bestätigte den Bedarf nach Ruhe für ihr Arbeit: die Aufnahme des Einbruchs mit Dokumentierung aller Spuren habe den ganzen Tag in Anspruch genommen, teilte die Bonner Polizei mit.

Die Zerstörungswut der Eindringlinge kannte offenbar keine Grenzen, berichtete Czinczoll nach einem ersten Rundgang durch die Schule: Einige PC-Monitore seien scheinbar nur im Vorübergehen zerstört worden, die Anzeigetafel für die Vertretungsstunden und ein Kopierer wurden eingeschlagen und ein Getränkeautomat aufgebrochen.

Fünf Türen rammten die Vandalen mit einem massiven Rollschrank für Bühnentechnik ein und traten 20 weitere Türen auf, so dass einige davon in der Mitte zerbrachen.

"Im Lehrerzimmer war alles verwüstet, Laptops geklaut und Schubfächer ausgeräumt", sagte der Vize-Schulleiter. Auch im Sekretariat der Schule und den Zimmern von Schulleiterin Brigitte Engelhardt und ihres Stellvertreters Czinczoll verbreiteten die nächtlichen "Besucher" Chaos.

"Eine bislang unbekannte Zahl von Elektrogeräten" wurde entwendet, teilte die Bonner Polizei mit - angesichts der Größe der vierzügigen Schule, die etwa von 1 000 Schülern besucht wird, konnten die Beamten den Gesamtschaden am Montag noch nicht abschließend taxieren.

Fest steht aber bereits, dass die Diebe die zwölf frisch angeschafften Notebooks eines neu eingerichteten Computerraums in ihre Gewalt brachten, ebenso eine Digitalkamera, eine Filmkamera, einen großen Monitor und den Hausmeister-Safe mit einer unbekannten Menge Bargeld darin.

Die Polizei schätzt den Einbruchsschaden auf bislang auf mindestens 50 000 bis 80 000 Euro. Laut Czinczoll drangen die Diebe wahrscheinlich über ein Fenster des ersten Stockwerks in die Schule ein.

"Dabei wurde der Alarm der Schule zwar ausgelöst und alle Räume hell erleuchtet, aber die automatische Alarmierung der Polizeileitstelle blieb wohl aus - weswegen auch immer", sagte Czinczoll. Leider habe auch niemand Notiz genommen von der plötzlichen nächtlichen Aktivität in der Schule, sagte er.

Die Schüler, die am Montag noch vor Unterrichtsbeginn alle in die Turnhalle geleitet wurden, hätten auf die Nachricht vom Einbruch aufgeregt, aber sehr diszipliniert reagiert. "Zunächst hatten wir noch überlegt, ob doch noch Unterricht möglich wäre. Das haben wir dann aber bald ausgeschlossen", so Czinczoll, der die erkrankte Schulleiterin Engelhardt vertritt.

Die Schüler der Ober- und Mittelstufe wurden daher wieder nach Hause geschickt, die Fünft- bis Siebtklässler dagegen durften aus Versicherungsgründen erst nach Rücksprache mit ihren Eltern nach Hause zurückkehren.

Am Dienstag soll der Unterricht wieder stattfinden, sagte Czinczoll, "ob nun mit oder ohne Türen".

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