Ein Turm für das Wetter auf der Landskrone

Der FWG-Kommunalpolitiker und Fernseh-Wetterbauer Hans Boes hat eine große Idee - Hoch über dem Ahrtal soll Meteorologie erlebbar werden

  Dunkle Wolken dräuen  Unheil kündend über der Grafschaft. Die Besucher der Landskrone, auf der das Foto entstand, sollen dort noch viel mehr über das Wetter erfahren.

Dunkle Wolken dräuen Unheil kündend über der Grafschaft. Die Besucher der Landskrone, auf der das Foto entstand, sollen dort noch viel mehr über das Wetter erfahren.

Foto: Vollrath

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ins weite Land hineinschauen und horchen, den Wind aus Norden oder Süden spüren, Wolken am Himmel beobachten oder genau die Farbe der Morgen- oder Abenddämmerung bestimmen - und dann versuchen, das Wetter vorauszusagen. Alles von hoch oben auf dem Gipfel der Landkrone aus. "Das wäre doch was", wirbt der Wetterkundler und FWG-Kommunalpolitiker Hans Boes aus Gimmigen für seine Idee.

Markant erhebt sich die kegelförmige Basaltkuppel der Landskrone über das Ahrtal. Das unverwechselbares Markzeichen mit dem hell leuchtenden Kapellchen am Berghang überragt mit rund 272 Höhe nahe der Ahrtalbrücke die Ortschaften Heppingen und Gimmigen und reizt dazu, von oben aus ins weite Land zu schauen.

Doch hoch oben auf dem Gipfel, auf dem ehemaligen Burg- und späteren Hotelplatz, wissen nur die Einheimischen, von welchem Felsvorsprung aus die Sicht noch bis zum Krausberg, zur Olbrück oder Tomburg bei Rheinbach, zum Westerwald rüber oder gar bis zur Spitze des Kölner Doms reicht.

Der SWR-"Wetterbauer" Hans Boes will das "geheime Wissen" gerne öffentlich attraktiv machen. Und das mit einer ganz besonderen, weit und breit einmaligen Anlage: Von einem Burgturm mit einer Wetterkunde-Station träumt Wetterkundler Boes, der in Gimmigen am Hang der Landkrone seinen Landwirtschaftsbetrieb unterhält.

Ein handfester Traum des Kreistagsmitglieds, wie auch seine anfangs im Kreistag Ahrweiler unwirsch aufgenommene Vorstellung, die Landesgartenschau 2008 in einen Städteverbund von Bad Neuenahr-Ahrweiler, über Sinzig bis Remagen und Bad Breisig zu holen.

Heute stehen praktisch alle hinter der im April in Mainz eingereichten Bewerbung von Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig für 2008. Und 2008 passt, das ist ein Datum auch für die Landskrone, die große Stauferfestung wurde 1208 fertig - aber leider 400 Jahre später zerstört.

Ein Aussichtsturm der ungewöhnlichen Art sollte es sein. Wetterbauer Boes will Turmbesteigern die Zeichen der Natur für das Wetter der nächsten Tage gedeutet wissen. Eine Station soll integriert werden, auf der zum Beispiel mit farbigen Tafeln oder großformatigen Fotos das Abendrot in verschiedenen Schattierungen dargestellt ist: aggressiv leuchtend, grell getönt, als samtweiches Abbild oder stimmungsvoll ruhend. Und das lässt eben Rückschlüsse auf das Wetter von morgen zu. Ebenso wie die Wolkenbildung. Wie und welche, dazu sollte es fachmännische Erläuterungen geben.

Das gilt auch für die Stärke von Geräuschen, die bei günstiger Wetterlage von Schiffen auf dem Rhein oder von Zügen zu hören sind. Auch die Lautstärke der Autos auf der Ahrtalbrücke lässt für den erfahrenen Wetterbauer Rückschlüsse auf die Wetterlage zu. Natürlich, ein Wetterhahn oben auf dem Dach des Turmhäuschens, der die Windrichtung anzeigt, gehört für Boes dazu.

Ein großes Projekt, zumal sich der Gimmiger Bauernrepräsentant das Turmhäuschen mit Wetterkundestation so groß wünscht, dass auch eine Gruppe von Neugierigen dort Platz findet und Erläuterungen hören kann. Geklärt werden müsste auch das Problem mit dem privaten Grundstück oben auf dem Plateau der Kuppe. Boes hofft, dass seine Idee Anklang findet, bei Vereinen, Kommunalpolitikern und Sponsoren. Boes: "Vielleicht kann man mit einer Stiftung das Projekt auf den Weg bringen."

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