Neues Konzept Ein Sternekoch für das Herrenhaus Buchholz in Alfter

Vom Würstchen bis zum Fünf-Gänge-Menü: Die neuen Pächter glauben an ihr "bürgerliches Konzept".

Alfter. Im August öffnet das Herrenhaus Buchholz seine Gaststuben und Terrassen wieder für Restaurantgäste und Sonntagsausflügler, Kuchenfreunde und private Gesellschaften. Die Bewirtschaftung haben als neue Pächter zwei gebürtige Kölner übernommen: Die Kuchenproduzentin Teresa Catrame (34) und ihr Lebensgefährte, der Koch und Konditormeister Klaus Jaquemod (53).

Sie wollen den Charme des Anwesens weitgehend erhalten, das sich 1858 aus einer Waldgaststätte zu einem beliebten Ausflugslokal in der Region entwickelt hat. Die letzten Pächter hatten Ende des Jahres 2006 aufgegeben. "Auf den Tisch kommt deutsche, gut bürgerliche Küche, solide handgemacht", verspricht Jaquemod.

Er hat seine Berufserfahrung in gehobenen Restaurants gesammelt und 1994/1995 für "Le Marron" in Bonn einen Michelin-Stern erkocht. "Bei mir gibt es nichts aus der Tüte." Frischwaren wie Obst und Gemüse will Jaquemod in der Region und möglichst in Bio-Qualität einkaufen.

Dabei wird er sich auch an Saisonzeiten halten: "Bei mir werden Sie Weihnachten weder Spargel noch Erdbeeren bekommen." Das Speisenangebot reicht vom Würstchen bis zum Fünf-Gänge-Menü.

Sie wollen mit einer Sieben-Tage-Woche und insgesamt neun Angestellten plus Aushilfskräften starten. Zunächst soll durchgehend ab 12 Uhr bis zum letzten Gast am Abend geöffnet sein. Der Restaurantbetrieb drinnen beschränkt sich anfangs auf die Buchholzstube und die Jägerstube mit rund 120 Plätzen.

Die "gute Stube" mit dem Schweizer Holzparkett und seinen sternförmigen Intarsien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bleibt vorerst zu. In dem Raum, in dem sich Bonner Politiker früher gern zurückgezogen trafen, müssen erst Stilsünden behoben werden. Blümchentapeten und die würfelförmige Glasleuchte aus den 1970er Jahren passen nicht so recht zusammen. Auch die zwei Säle für 100 Personen auf der ersten Etage bleiben vorerst geschlossen, weil der Renovierungsbedarf zu hoch ist. Der Wintergarten im Haus ist als Café geplant.

Auch beide Außenterrassen werden zur Eröffnung hergerichtet. Dort finden bis zu 200 Gäste Platz. Im Freien ist für Kinder ein Spielplatz geplant, und Veranstaltungen wie ein Oktoberfest oder einen Weihnachtsmarkt können sich die neuen Pächter auch gut vorstellen. Sie ziehen in die Betreiberwohnung im Herrenhaus ein.

Es bietet insgesamt rund 1 000 Quadratmeter Nutzfläche, von denen 650 Quadratmeter auf die Gastronomie entfallen. Große Freude darüber, dass die traditionsreiche Gastronomie nun weiter geht, herrscht auch bei Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher: "Das Herrenhaus Buchholz hat weit über die Grenzen von Alfter hinaus einen guten Klang."

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