Ein rundherum nasser Badespaß

Die Teilnehmerzahl beim traditionellen Rheinschwimmen des Kanuclubs hielt sich wegen des Regens in Grenzen.

Ein rundherum nasser Badespaß
Foto: Frank Homann

Unkel. (khd) "So schnell habe ich die Strecke von Erpel nach Unkel noch nie geschafft", strahlte der Bad Honnefer Fred Kolfenbach am Sonntag, nachdem er am Vereinshaus des Kanuclub ans Ufer gestiegen war.

Seitdem den "Alten Herren" der Unkeler Kanuten 1994 die Idee gekommen war, wie in Kindertagen wieder einmal im Rhein zu schwimmen, hat er keine der 17 Rheinschwimmen des Kanuclubs ausgelassen. Ebenso der Unkeler Günter Küpper: Der war von seinem Freund, Verbandsbürgermeister Werner Zimmermann, und dem Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands, Alfons Mußhoff, vorgeschickt worden, um die Wasser-Lage zu prüfen, bevor man ins über 22 Grad warme Wasser stieg.

Wegen der Wassertemperatur verzichteten viele Schwimmer auf Thermopen-Anzüge, anders als beim längeren DLRG-Rheinschwimmen von Linz zur Insel Grafenwerth vor einigen Wochen. "Dafür kann man bei den Damen im Badeanzug viel besser erkennen, wer schon im Urlaub war", freute sich der Ex-Vorsitzende der Kanuten, Rudolf Weichsel, der die Veranstaltung erstmals nicht im Kanu begleitete.

Die Rheinschwimmer erwiesen sich als äußerst tierlieb. Während viele ihre Enten und Schwäne bei Dauerregen zuhause gelassen hatten, hatte eine Schwimmerin einem Küken ein Nest gebaut - auf ihrem Kopf. "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern", trotzten derweil die "Barhocker" dem schlechten Wetter unter einem Pavillon, wo zuvor das Tambourcorps "Rheinklänge" gespielt hatte.

Angesichts des beinahe reißenden Stroms war es kein Wunder, dass alle Schwimmer, eskortiert von den Kanuten, in Rekordzeit die rund drei Kilometer im Schutz von DLRG, THW und Feuerwehr zurückgelegt hatten. "Keinen Rekord werden wir wohl angesichts des anhaltenden Regens hinsichtlich der Teilnehmerzahl dieses Mal aufstellen", mutmaßte Mitorganisator Gregor Schulter am Startpunkt, der Natorampe am Fuß der Erpeler Ley.

So beeilte sich auch sein Vereinskamerad Markus Winkelbach, die Ehrungen vorzunehmen. Der Wassersportverein Remagen stellte mit zwölf Teilnehmern die größte Gruppe. Die weiteste Anreise hatte Martin Böll zurückgelegt, der aus Dubai zum Rheinschwimmen in die Heimat gekommen war.

"Die älteste Schwimmerin war Waltraud Krüger, Jahrgang 1930, der älteste Teilnehmer aller heutigen 485 Rheinschwimmer Fred Kolfenbach", verkündete er, bevor er Fin Thomas aus Königswinter wenige Tage vor dessen vierten Geburtstag als jüngsten Schwimmer auszeichnete. Die Ehre der Unkeler rettete Karlotta Rohm, die sich mit sieben Jahren als jüngstes Mädchen auf die drei Rheinkilometer gemacht hatte.

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