Ein Piano unterstützt die Sänger auf der Leukämie-Station

10 000 Euro erleichtern sieben Bonner Initiativen die Arbeit

Bonn. "Es ist heute gekommen." Katja Martinis Freude über ein elektronisches Klavier für die Leukämie-Station des Paul-Ehrlich-Hauses der Uniklinik zeigte am Dienstag exemplarisch, wie begeistert die sieben Initiativen waren, die von der Bürgerstiftung Bonn mit Geld bedacht wurden.

Insgesamt 10 000 Euro verteilte die Stiftung an ausgewählte Bewerber. Ein Verfahren, das sie künftig mindestens einmal pro Jahr, gerne aber öfter anwenden möchte, wie ihr Vorstandsvorsitzender Werner Hundhausen sagte.

An eine "Glücksfee" erinnerte die Stiftungs-Geschäftsführerin Petra Brunsch die Anwesenden nicht nur wegen ihrer Geldsegen versprechenden Anrufe. Auch der reich gedeckte Kaffeetisch, zu dem sie in die Hauptstelle der Sparkasse am Friedensplatz eingeladen hatte, zeigte den Gästen, dass da jemand mit Liebe am Werk ist.

Was nicht nur für die Stiftungsmitarbeiter gilt, sondern auch für die Bonner Cineasten, die mit dem Kauf des Films "Ohne Baedeker durch Bonn" dafür gesorgt hatten, dass der Reinerlös von zehn Euro pro Film an die Stiftung fließen konnte. Die Sparkasse, Initiatorin der Bürgerstiftung, und der General-Anzeiger hatten in einer Kooperation 4 000 mal das wiedergefundene Film-Juwel verkauft.

Mit Liebe und Engagement sind auch die Ehrenamtlichen bei der Sache, ohne die all die Projekte, die Geld bekommen haben, überhaupt nicht funktionieren könnten. Wie der Mitarbeiter, den das Rote Kreuz Bonn für 750 Euro ausbilden lassen kann, damit dieser und alle von ihm Unterwiesenen mit einem Defibrillator akut Herzkranken das Leben retten.

Klemens Kemper berichtete über den Hospiz-Neubau am Godesberger Waldkrankenhaus: Damit die Todkranken von einer Liege aus in den Wald blicken können, soll das Zehn-Betten-Haus ebenso viele Balkons bekommen. Dafür gab es 2 500 Euro Zuschuss von der Stiftung. 1 200 Euro gingen an den Verein Zukunftsfähiges Bonn für drei Agenda-21-Boxen, mit denen Kinder umweltgerechtes Verhalten lernen.

Im Mühlenstumpf in Graurheindorf wollen es sich 70 Jungs und Mädchen des Stammes Rheingold der Pfadfinder gemütlich machen. Insgesamt 30 000 Euro brauchen sie, um mit Hilfe der Eltern aus dem sieben Meter hohen Sockel einen zünftigen Clubraum zu machen. Eine gute Nachrichten hatte Kersten Yilmaz parat: "Es ist kein Schimmel drin." Und 2 150 Euro Zuschuss gab es von der Bürgerstiftung.

1 000 Euro bekam das Internationale Frauenzentrum, das eine Teilzeitkraft anstellen will, um die Aktivitäten zu koordinieren, die das Miteinander deutscher und ausländischer Frauen stärken. Mit 800 Euro machte die Stiftung die Boulefreunde Auerberg glücklich, die einen neuen Belag für den Bürgerplatz brauchen.

Die integrative Runde, bei der wie Norbert Neu betonte wirklich jeder willkommen ist, passt nicht mehr auf die bisher genutzte Fläche neben einem Spielplatz. Über das 1 600 Euro teure E-Piano als Untermalung für gemeinsamen Gesang freuen sich Martini, die Leukämie-Initiative und die Ärzte. Ihre Hoffnung: "Da haben wir weniger Lungenentzündungen."

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