Übersetzt: Es regnet nicht. Und so ließen sich die Gläubigen auch nicht davon abhalten, den Auftrag des Fronleichnamstages zu erfüllen, nämlich die österlichen Geheimnisse zu verkünden und in die Welt zu tragen.

Denn Fronleichnam ist die Fortsetzung der österlichen Ereignisse nach der Auferstehung von Ostern, Jesu' Heimkehr zum Vater am Himmelfahrtstag und der Geistsendung zu Pfingsten. "Heute ist das Fest des Leibes und Blutes Jesu Christi", sagte Ferdi Vater in seiner Predigt. "Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; ich bin das Brot des Lebens", zitierte er aus der Bibel.

Und voller Zuversicht, dass am Ende der Messe kein Schauer den Vorsatz zunichte machte: "Heute gehen wir auf die Straßen, um die Botschaft hinauszutragen." Das taten die Stieldorfer mit den Oberpleiser Nachbarn. Ferdi Vater: "Das ist auch ein Zeichen der Einheit." Die Ittenbacher Gläubigen waren mit dem Bus nach Eudenbach gefahren, um dort an der Prozession teilzunehmen. Von Thomasberg aus ging ein Zug zur Pfarrkirche nach Heisterbacherrott.

Die Ober- und Niederdollendorfer starteten gemeinsam am Markt, um am Schiffermast in Niederdollendorf den Abschlusssegen zu empfangen. Und die katholischen Christen aus der Altstadt drehten eine große Runde durch die Hauptstraße und am Rheinufer entlang. In Stieldorf sangen am Altar vor dem Altenheim die Kindergartenkinder: "Wir sind die Kleinen in der Gemeinde, wir sind das Salz in der Suppe." Das waren sie dann auch beim anschließenden Pfarrfest rund um die Kirche.

Für sie hatte der Ortsausschuss um Lydia Last-Sieben Spiele für die Kinder vorbereitet. Der Kirchenchor unter Leitung von Peter Hartung trat auf. Es gab Spezialitäten vom Grill und eine Kuchentheke, die von den Frauen der Gemeinde mit herrlichen Kreationen bestückt worden war.

Diesmal wurden keine Bons ausgegeben, sondern der Verzehr verlief auf Spendenbasis. Der Reinerlös des Festes ist für die Anschaffung eines Kamels für die Weihnachtskrippe bestimmt. oro