Ein Gutachten verzögert die Arbeiten am Ottisweg

Stadt sperrt Fußweg, nachdem Baumwurzeln den Asphalt in Meckenheim durchbrachen - Seit vier Monaten herrscht Stillstand

Ein Gutachten verzögert die Arbeiten am Ottisweg
Foto: Henry

Meckenheim. Der Asphalt ist aufgebrochen, die Schuttstücke aus dem klaffenden Loch liegen teils aufgehäuft, teils verstreut auf dem Ottisweg. Schilder und quer verspanntes orangerotes Plastikgewebe an Anfang und Ende des kurzen Fußweges zwischen Heerstraße und Berliner Straße versperren den Durchgang.

Das sieht nach Bauarbeiten aus - nur: Seit die Stadt Meckenheim als Eigentümerin den Weg Mitte Juli dicht machte, seit mittlerweile vier Monaten, hat sich an diesem Zustand nichts mehr verändert. Darüber, dass eine vermeintlich kleine Reparatur so lange dauern soll, schütteln viele Anwohner verwundert den Kopf. Sie nehmen seit vier Monaten Umwege zum Arzt an der Heerstraße oder zu den Grundschulen am Kirchplatz und an der Kölnstraße.

Nicht nachvollziehen kann diesen Stillstand aber auch Hermann Borgs-Maciejewski, dem die Stadt schon mit Schreiben vom 28. September zusagte, die Wiederherstellung "zeitnah" zu veranlassen. Die Baumwurzeln, die aus seinem Grundstück in den Weg wuchsen und die Asphaltdecke anhoben, waren nämlich Grund für die Sperrung.

Doch die Sache, die einfach klingt, wurde offenbar doch kompliziert. Es habe "rechtliche Probleme" gegeben, wie Dieter Schardt vom Büro des Verwaltungsvorstandes der Stadt auf Anfrage erklärte. Es habe ein Gutachten erstellt werden müssen, um die Fragen zu beantworten, welche Wurzeln durch den Asphalt drängten: vom Grundstück Heerstraße 19 oder von der Berliner Straße 18, von bereits gefällten oder von noch stehenden Bäumen.

Dabei will Borgs-Maciejewski sich gar nicht streiten. Dass Bäume von seinem Grundstück den Schaden anrichteten, "das sieht doch ein Blinder mit Krückstock", meint er. Seine Versicherung habe längst die Übernahme des Schadens zugesagt.

Zur Beweissicherung wurde der Asphalt aufgehebelt, der Durchgang "aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht", so die Stadt, gesperrt - und dabei blieb es bisher, obwohl die Stadt Borgs-Maciejewski Ende September im besagten Schreiben auch ankündigte, den Reparaturauftrag zu erteilen und ihm den Schaden in Rechnung zu stellen.

Schardt sagte nun auf Anfrage zu, mit der Wiederherstellung des Ottiswegs sei "in Kürze zu rechnen". Das beauftragte Unternehmen werde "im Rahmen des Jahresauftrages tätig". Einen Termin gebe es nicht.

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