Alte Vikarie in Hemmerich Drei Wohnungen für Flüchtlinge

BORNHEIM-HEMMERICH · In der rund 100 Jahre alten Vikarie der katholischen Kirchengemeinde Sankt Aegidius Hemmerich werden wahrscheinlich bald Flüchtlinge eine Unterkunft finden. Entsprechende Pläne hat Jürgen Schwind vom Kirchenvorstand jetzt im Gespräch mit dem General-Anzeiger erläutert.

 Die Vikarie soll bald Asylbewerber beheimaten.

Die Vikarie soll bald Asylbewerber beheimaten.

Foto: Meurer

Bis auf den obersten Stock, der privat vermietet ist, steht das Gebäude an der Maaßenstraße leer. Früher habe das Gebäude unter anderem als Ort für Versammlungen gedient, erläutert Schwind. Das änderte sich aber, als das Aegidius-Haus unmittelbar neben der Kirche gebaut und im März 2011 eingeweiht wurde. Nun sind die Räume, bis auf die Privatwohnung, weitgehend ungenutzt. Lediglich der Männergesangverein "Museion" probt einmal wöchentlich in einem Raum im Erdgeschoss.

"Wir haben lange überlegt, was wir mit dem Gebäude machen", sagt Schwind. Dann sei Ende des vergangenen Jahres ein Brief des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki an die Gemeinden versandt worden. In diesem forderte er die Gemeinden auf, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.

Das brachte die Mitglieder des Kirchenvorstands auf die entscheidende Idee: In Absprache mit dem Erzbistum werden nun im Erdgeschoss zwei Appartements mit je 32 Quadratmeter eingerichtet. Eine leer stehende Wohnung im ersten Stock mit einer Fläche von 71 Quadratmetern wird komplett renoviert. "Das alles bezahlen wir aus eigener Tasche, und es wird nicht billig", sagt Schwind. Wie er weiter ausführt, sei man mit verschiedenen Firmen bereits in Gesprächen. Der Startschuss für die Umbauarbeiten könne bald erfolgen. Gehe alles glatt, könnten die Wohnungen Ende Oktober an die Stadt zur Miete übergeben werden.

Laut Schwind hat die Stadtverwaltung signalisiert, dass sie an den Wohnungen für Flüchtlinge interessiert ist. "Dann würde das Haus sinnvoll genutzt", findet er. Schade sei es selbstredend für den Männergesangverein, der sich einen neuen Proberaum suchen müsse.

Wie Susanne Winkler von der Pressestelle der Stadt Bornheim auf Anfrage bestätigte, stehe die Stadt mit dem Kirchenvorstand in Verhandlungen über den Mietvertrag. "Aller Voraussicht nach werden wir ab November Mieter sein", so Winkler weiter. Wie berichtet, ist die Stadt Bornheim weiterhin auf der Suche nach Wohnraum für Flüchtlinge, der zu marktüblichen Preisen angemietet werden kann.

Wer entsprechende Objekte zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter info@stadt-bornheim.de an die Stadtverwaltung wenden.

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