Drei Könige für den Kardorfer Kreisel

Die Stadt Bornheim will Skulpturen des Mertener Bildhauers Martin Langer kaufen

  Kunst am Kreisel:  Hier sollen die Betonfiguren künftig in die Höhe ragen. Fotomontage: privat

Kunst am Kreisel: Hier sollen die Betonfiguren künftig in die Höhe ragen. Fotomontage: privat

Bornheim. Drei Hoheiten in leuchtend gelb-orangen Gewändern sollen bald auf dem Hügel des Kardorfer Kreisels an der Landstraße 183 stehen. Die Stadt Bornheim plant, 3,70 Meter hohe Betonskulpturen des Bildhauers Martin Langer aus Merten zu kaufen.

Die schlanken, aufrechten Gestalten stehen zurzeit noch im Park des ehemaligen Klosters Walberberg. Dort hatte Martin Langer sie den Dominikanerpatres als Dauerleihgabe nach einer Ausstellung im Jahr 2003 überlassen. Nach Aufgabe des Klosterbetriebs suchte der Künstler einen neuen Standort und fand in Bürgermeister Wolfgang Henseler zudem einen Interessenten für den Ankauf der Gruppe.

Die Skulpturen haben die Form von unsymmetrischen Kegeln, die mit einem eiförmigen Kopf an erhabene Herren erinnern. Allein von ihrer Größe her, aber auch von der Ruhe und Sicherheit, die sie ausstrahlen, überragen sie alle Betrachter und haben daher etwas Königliches - die Zugehörigkeit zum Zyklus "Von Königen und Königinnen" ist nicht zu verleugnen.

Wegen der schwierigen Haushaltssituation der Stadt Bornheim musste für die Anschaffung jedoch der Spendenweg beschritten werden. Inzwischen hat die Stadt 7 000 von erforderlichen 10 000 Euro zusammen. Denn Bürgermeister Wolfgang Henseler ist es gelungen, einen großen Zuschuss von der Städte- und Gemeindestiftung der Kreissparkasse Köln für das Projekt zu erhalten.

Hinzu kamen ein Preisnachlass des Künstlers und etliche Spenden von Privatpersonen, die Langer spontan für dieses Projekt begeistern konnte. Der Bornheimer Projektbaubetrieb Dederichs unterstützt als seinen Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes die statiksichere Aufstellung der je 500 Kilogramm schweren Figuren, der Bornheimer Kaufmann Peter Nettekoven wird die anschließende Pflege des Kreisels übernehmen.

Langer, der 2000 den Kunsthof Merten gegründet hat und dort lebt und arbeitet, ist begeistert: "Dies ist mein erstes Projekt, das durch eine breite Unterstützung der Öffentlichkeit zustande kommt. Es ist eine Freude zu sehen, wie viele Menschen sich dafür engagieren und uns helfen".

Aber: 3 000 Euro fehlen noch Bürgermeister Wolfgang Henseler ruft daher Bornheimer Bürger und Unternehmen zu weiteren Spenden auf, damit die drei Gestalten bereits in den nächsten Wochen ihren neuen "Wohnort? am Kardorfer Kreisel beziehen können.

Auf Wunsch stellt die Stadt Bornheim eine Spendenbescheinigung aus. Einzahlungen werden erbeten auf das Konto 46 200 036 der Stadt Bornheim bei der Kreissparkasse Köln, BLZ 370 502 99; Verwendungszweck: Kardorfer Kreisel. Weiteres bei Martin Langer, Telefonnummer (0 22 27) 8 27 83 und der Stadt Bornheim, Telefonnummer (0 22 22) 94 52 10.

Zur Person Martin Langer, Jahrgang 1967, wurde in Bagdad/Irak geboren und absolvierte 1988 bis 1992 in Bonn eine Ausbildung zum Orgelbaugesellen. Es folgte ein vierjähriges Studium der Bildhauerei an der Alanus Hochschule Alfter, das er 1997 mit dem Diplom abschloss. Danach begann Langer seine Laufbahn als freischaffender Künstler. In der alten Feuerwehrwache in Merten gründete er 2000 eine Gemeinschaft von Künstlern. Mehr Infos unter www.kunsthof-merten.de

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