Teambuildingtraining für ersten Klassen Drei Grundschulen an einem Strang

BAD NEUENAHR · Rund 200 Grundschüler nehmen unter dem Motto „Stark Ankommen in der Grundschule“ an einem Teambuildingtraining der Okuja (Offene Kinder- und Jugendarbeit) teil.

 200 Schüler und Schülerinnen nehmen an dem Präventionsprogramm teil.

200 Schüler und Schülerinnen nehmen an dem Präventionsprogramm teil.

Foto: Stadt Bad Neuenahr

Immer wieder kommt es im Grundschulunterricht durch verschiedene Aktivitäten der Kinder zu Störungen. Es wird gequatscht, mit Stühlen gekippelt, die Buntstifte müssen gerade unbedingt angespitzt werden und auch ansonsten sind dem Erfindungsreichtum der Kinder keine Grenzen gesetzt. Während der Pausen werden Fangspiele gespielt, wird im Spaß geschubst – manchmal auch absichtlich, werden Kräfte gemessen oder „Freunden“ Schimpfwörter hinterher gerufen. Es gibt auch viele Kinder, die sich mit Worten nicht zu wehren wissen und stattdessen handgreiflich werden.

Karin Kick ist bei der Stadtverwaltung zuständig für die Förderung von Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie sagt: „In einer Grundschule treffen viele verschiedene Charaktere aufeinander. Die Lehrer bemühen sich, alle Kinder dort abzuholen, wo sie stehen und versuchen, auch Kinder mit schwierigem Sozialverhalten bestmöglich zu fördern und zu integrieren.“ Grundschule ist zunächst einmal Schule für alle Kinder. Dennoch: Viele Kinder überschreiten Grenzen, können nicht mehr einschätzen, welches Verhalten angemessen ist, sind sich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst und stellen zu sehr ihre individuellen Bedürfnisse über die der Gemeinschaft. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben die Schulleiter der Aloisius Grundschule Ahrweiler, der Grundschule Bad Neuenahr und der Grundschule an der Landskrone Heimersheim gemeinsam mit Sara Wessel von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Karin Kick ein Konzept entwickelt.

Dieses baut darauf auf, dass in einem Klima sozialer Wärme die Grundschulkinder in ihrer Selbstentfaltung gestärkt werden, dass auf ihre individuellen Verletzlichkeiten Rücksicht genommen wird und ihre Persönlichkeitsrechte geachtet werden. „So sollten Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Kompromissbereitschaft, Konsensfähigkeit, Zusammenarbeit und Fairness eingeübt und Frustrationen, Ängste, Egoismus und Konflikte verringert werden“, sagt Kick.

Gefördert von der Kreisverwaltung Ahrweiler als innovative und modellhafte Maßnahme bei der Kooperation von Jugendhilfe und Schule startete das Programm zunächst an der Grundschule an der Landskrone in Heimersheim im September 2015. Im Frühjahr 2016 folgten dann die beiden anderen Grundschulen.

Unter dem Motto „Stark Ankommen in der Grundschule“ bot die Okuja (Offene Kinder- und Jugendarbeit) in den ersten Klassen ein Teambuildingtraining an. Mit spielpädagogischen Aktionen wurden soziale Fähigkeiten gestärkt. Parallel dazu wurde für rund 200 Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen ein zwölfstündiges Training der Wing Tsun Schule Bad Neuenahr zur Gewaltprävention und zur Stärkung der sozialen Kompetenz durchgeführt. (ga)

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