Doppelt so viele Karten für Konzerte gehen in die Ferne

Beethovenfest in Bonn kurbelt den Tourismus an

  Das Beethovenfest  steht 2004 zum sechsten Mal auf dem Terminplan.

Das Beethovenfest steht 2004 zum sechsten Mal auf dem Terminplan.

Foto: Frommann

Bonn. Das Beethovenfest macht mobil. Das Festival, das nach seiner Neuauflage im Jahr 1999 zum sechsten Mal über die Bonner Bühnen geht, bemüht sich verstärkt um Gäste aus der weiteren Umgebung und dem Ausland. "Die Nachfrage durch Großkunden hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als verdoppelt", freut sich Charlotte Schauerte, Marketingreferentin des Beethovenfests.

Sie meint damit Reiseveranstalter, die Fahrten zum Beethovenfest in ihren Programmen anbieten. Ihr Anteil an Käufen und Reservierungen für das Festival macht zurzeit rund 15 Prozent der insgesamt zu verkaufenden 37 500 Konzertkarten aus.

Gemeinsam mit der Tourismus & Congress GmbH (T & C) und mit Unterstützung der neuen Intendantin des Beethovenfests, Ilona Schmiel, hat Schauerte die seit zwei Jahren laufenden Aktivitäten im touristischen Bereich ausgebaut. "Wir haben dazu gelernt und uns kontinuierlich verbessert", sagt sie.

Unter anderem war das Beethovenfest auf der Internationalen Tourismus Börse im März in Berlin, aber auch auf dem Germany Travel Mart (GTM) im Mai in Hamburg vertreten. Bei der Tourismus-Fachmesse, bei der das Reiseziel Deutschland umfassend vermarktet wird, hat Schauerte Gespräche mit Reiseveranstaltern aus 15 Ländern geführt, darunter Norwegen, Frankreich, Tschechien, Polen und die Niederlande, aber auch Japan, China, Australien und die Philippinen. "Das Festival und die Region sind zunehmend ein Begriff", weiß Schauerte aus diesen Gesprächen.

Und die Veranstalter seien in der Regel von "den kurzen Dienstwegen" der Bonner angetan. Haben sich die Kulturreiseveranstalter bei Schauerte nach Karten erkundigt, werden sie postwendend an die T & C weitergeleitet, wo sie Unterkunft und Rahmenprogramm - zum Beispiel an der Museumsmeile - angeboten bekommen.

Ein weiteres Plus der Bonner: Anders als andere Festivalveranstalter ermöglichen sie den Veranstaltern frühzeitige und langfristige Optionen. Denn die Reiseunternehmen stehen oft vor dem Problem, dass ihre Kataloge schon auf dem Markt sind, bevor das Festivalprogramm offiziell ist.

Im Dertour-Katalog mit einer Auflage von zwei Millionen Exemplaren, im ADAC-Vorteilsheft, das an alle Mitglieder verschickt wird, bei Studiosus, Dr. Tigges und zahlreichen Spezialanbietern - überall seien Bonn und das Beethovenfest vertreten, zeigt sich T & C-Chef Tilmann Flaig zufrieden. "Wir wünschen uns, dass die Entwicklung weiter geht", ist er mit Schauerte einig.

Und damit meinen die beiden nicht nur das Interesse zahlungskräftiger Kunden, sondern auch die Begeisterung der Bonner. Die sind als Zuhörer und Beethoven-Fans mit bei der Sache, aber was die Präsenz des Festivals in der Stadt angeht, ist durchaus noch Luft.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Es liegt nichts in der Luft" von Sylvia Binner.

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