Dietrich Kantel verlässt den Bonner Stadtrat

Sein Hauptwohnsitz in Alfter zwingt den Politiker zum Ausscheiden

Dietrich Kantel verlässt den Bonner Stadtrat
Foto: privat

Bonn. (lf) Dietrich Kantel ist seit Montag nicht mehr Mitglied des Stadtrates. Der CDU-Politiker zog damit die Konsequenzen aus einem Umzug von Ückesdorf nach Alfter. Nach der Gemeindeordnung müssen Stadtverordnete ihren Hauptwohnsitz in der Stadt haben, in der sie gewählt sind.

Die Verwaltung hatte Wind von der privaten Veränderung des 48-Jährigen bekommen und ihn zu einer Stellungnahme aufgefordert. Kantel legte daraufhin am Montag sein Mandat nieder und wird am Dienstag die CDU-Fraktion davon unterrichten.

Im Gespräch mit dem General-Anzeiger bedauerte der Rechtsanwalt diesen Schritt. Er habe seine Arbeit als Stadtverordneter für die Bereiche Röttgen und Ippendorf gerne ausgeübt und hätte das auch weiter getan.

Die Rechtslage sei aber eindeutig und das habe er zu akzeptieren. Für sinnvoll halte er diese Auflage allerdings nicht. Kantel selbst hatte bisher seinen Zweitwohnsitz auf seine Anwaltskanzlei in der Poststraße angemeldet. In der Stadt verbringe er die meiste Zeit des Tages, "warum also nicht auch Politik für diese Stadt machen?"

Der Vater von drei Kindern saß unter anderem in den Ausschüssen für Internationale Beziehungen und Lokale Agenda sowie für Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie. Wer Kantel nachfolgt, steht laut Fraktionsgeschäftsführer Jürgen Kuhl noch nicht fest. Gehandelt wird Kantels Stellvertreter Winfried Wagner.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Benedikt Hauser bedankte sich bei Kantel "für die engagierte und konstruktive Mitarbeit". Ihm gebühre Respekt für die vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit.

Immerhin: Im Rat wird man sich wohl noch länger an den Politiker erinnern: Die UN-Flagge, die seit einigen Tagen im Ratssaal hängt, geht auf seine Initiative zurück.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Wieder eine Posse" von Rolf Kleinfeld.

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