Remagener Korps Die Stadtsoldaten als Botschafter

REMAGEN · Am Anfang stand die Idee von Fritz Gottschalk, "Aktivitäten zur Belebung des Remagener Straßenkarnevals zu entwickeln". Spätestens als die Karnevalsfreunde mit Martin Clemens den ersten offiziellen Remagener Karnevalsprinzen gestellt hatten, war es an der Zeit, das gemeinsame Werk in einen Verein münden zu lassen.

 Die kleinen Stadtsoldatinnen bilden den Nachwuchs des Jubiläumskorps.

Die kleinen Stadtsoldatinnen bilden den Nachwuchs des Jubiläumskorps.

Foto: Martin Gausmann

Nach der Gründungsversammlung war es amtlich: Das "Stadtsoldatenkorps Remagen" war geboren. Als "Vater der Kompanie" prägte Gottschalk fast drei Jahrzehnte die Entwicklung des "blau-weißen-roten" Traditionskorps, das nun seinen 75. Geburtstag feiert. Unter dem Motto "Jeder ist willkommen, wenn Tradition Geburtstag feiert" ließen die Stadtsoldaten ein Dreivierteljahrhundert Revue passieren.

In der Turnhalle erinnerte eine Ausstellung an die ebenso glor- wie ereignisreiche Geschichte des Korps. Neben Uniformen war mit dem Pulverwagen und der großen Kanone ein Teil des Trosses zu sehen, mit dem die Stadtsoldaten beim Remagener Karnevalszug alljährlich die Blicke auf sich ziehen.

Eine der Uniformen erinnerte daran, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass das Korps sich einmal im Jahr in Grün präsentierte - bei der Teilnahme am Neusser Schützenfest. Aus dem Archiv des Ehrenvorsitzenden Rainer Lellmann und des Ehrenkommandanten Martin Tillmann hatte Kommandant Marcel Möcking 1895 Fotos zu einer eindrucksvollen Dokumentation der vergangenen 75 Jahre aufbereitet.

Im Mittelpunkt stand jedoch das Konzert des Musikkorps, das die Geschichte der Stadtsoldaten musikalisch an den rund 150 Besuchern vorbeiziehen ließ. Den Auftakt bildete etwa "Niemals geht man so ganz". Zu den bewegenden Klängen des Trude-Herr-Stückes liefen Bilder verstorbener Stadtsoldaten über eine Leinwand, die die Vereinsgeschichte mitgeprägt haben. Mit "Stars and Stripes" wurde an die New-York-Reise des Jahres 1977 erinnert, als das Remagener Korps sich in die Steubenparade hatte einreihen dürfen. Und mit dem Bläck Fööss-Klassiker "In unserem Veedel" wurde die Verbundenheit zum Karneval und zur kölschen Musik zum Ausdruck gebracht.

Zu den Gratulanten zählten an diesem Tag Vertreter von Vereinen aus gesamten Stadtgebiet. "Remagen ist stolz auf seine Stadtsoldaten", lobte Bürgermeister Herbert Georgi und bezeichnete das Korps als "großartigen Botschafter der Stadt".

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