Abigags in Bornheim Die Schulzeit endet im Boxring

Bornheim · Schon von Weitem sind die laute Musik und das Gelächter der Schüler kaum zu überhören. Das Plakat "Abidas - Running for Points" am Eingang des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums klärt über die Situation auf: Heute, Freitag, ist "Abigag" - heute sagen die Schüler den Lehrern, wo es langgeht.

 Ursulinenschule Hersel: Die Abiturientinnen blockieren den Parkplatz und verlangen zwei Euro Parkgebühr.

Ursulinenschule Hersel: Die Abiturientinnen blockieren den Parkplatz und verlangen zwei Euro Parkgebühr.

Foto: Roland Kohls

Die Schüler der Stufe 13 stellten in der letzten Woche ihrer Schulzeit die zwei Gymnasien und die Gesamtschule in Bornheim durch eine Mottowoche und einen "Abigag" am letzten Schultag sprichwörtlich auf den Kopf. An so gut wie allen Schulen ist das bereits zur Tradition geworden.

"Bei der Mottowoche verkleiden wir uns jeden Tag als etwas oder jemand anderes und machen verschiedene Aktionen", erklärte Eva Bode, Schülerin der Jahrgangsstufe 13 des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. "An einem Tag sind wir als 'Schlafmützen' zur Schule gegangen, alle hatten ihren Pyjama an. Anstatt des üblichen Schulgongs nach jeder Stunde spielten wir die Musik vom Sandmann ein", so Eva.

Passend zum Abimotto "Abidas - Running for Points" stand auch der gestrige Abigag im Zeichen des Sports. Das Forum der Schule hatte sich in eine Sportstätte verwandelt - in der die Schüler gegen die Lehrer antraten. So versuchte Schülerin Isabelle Feustel, die Biolehrerin Rike Küsgen, die durch eine beklebte Taucherbrille beeinträchtigt wurde, in einem Boxring zu besiegen. "Wer den anderen zuerst auf den Boden bekommt, gewinnt", so Eva. Und so lange der Abigag läuft, muss ein Lehrer ohne Unterbrechung auf dem Laufrad laufen. Abwechseln ist aber erlaubt.

Auch in der Europaschule Bornheim war gestern "Abigag". Unter dem Motto "Abu Dhabi - Auszug aus der Oase" mussten die Lehrer zahlreiche Aufgaben im "Dschungel" bewältigen. Sie mussten mit dem Mund Zitronen aus einem Becken fischen oder auf einem Hindernisparcours so viele Sterne wie möglich einsammeln. An den letzten fünf Schultagen verkleideten sich die 132 Schüler der Stufe 13 unter anderem als "Helden der Kindheit": Biene Maja und Pocahontas waren dabei beliebte Kostüme.

Zwar machen die angehenden Abiturientinnen des Ursulinengymnasiums ihren "Abigag" erst Ende Juni, allerdings hatten die 78 Schülerinnen bereits gestern ihre Abishirts mit der Aufschrift ihres Mottos "Abirouge - 13 Jahre Rotstift Milieu" an. Für ihren letzten Schultag ließen sie sich einen ganz besonderen Clou einfallen: "Wir durften nie auf dem Schulhof parken. Das durften nur die Lehrer. Dafür wollten wir uns jetzt mal so richtig schön rächen", sagte Lisa Kosmann, Schülerin der 13.

Die Schülerinnen wiesen die Autos der Lehrer gestern in ihre Parkplätze ein und erhoben eine Parkgebühr in Höhe von zwei Euro. "Die meisten Lehrer haben brav gezahlt. Das Geld fließt jetzt in unsere Abikasse", so Lisa. Passend zu ihrem Motto verkleideten sich die Mädchen in der vergangenen Woche unter anderem als Darstellerinnen des Moulin Rouge in Paris.

Ende Juni, nach den Abiturprüfungen, feiern alle Schüler noch einmal mit Familien, Freunden und Lehrern ihren Abschluss auf dem Abiball - dann aber friedlich.

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