"Die Oedekovener Brücke trennt uns völlig ab"

Anlieger des Schöntalwegs fordern einen Durchgang zum Almaweg

  Kämpferisch:  Die Anwohner des Oedekovener Schöntalwegs mit ihrer Sprecherin Rosemarie Wallenborn (5. von links).

Kämpferisch: Die Anwohner des Oedekovener Schöntalwegs mit ihrer Sprecherin Rosemarie Wallenborn (5. von links).

Foto: Henry

Alfter-Oedekoven. Dass die Siedlung am Schöntalweg über viele Jahre gewachsen ist, sieht man vor allem an den Anwohnern, findet Rosemarie Wallenborn. "Wir sind mit der Straße alt geworden und sie mit uns", drückt es die 70-Jährige aus, die seit 1955 am Oedekovener Ortsrand wohnt. Längst seien die meisten ihrer Nachbarn auf Gehwagen oder Rollstühle angewiesen.

Und genau dies wird aus Wallenborns Sicht zum Problem, wenn ab Dezember 2006 die bereits jetzt neben dem Schöntalweg in die Höhe ragende Oedekovener Brücke komplett steht, die den Konrad-Adenauer-Damm mit der Medinghovener Straße verbinden soll.

"Dann wird es für uns nur noch zwei Treppenaufgänge geben, mit denen wir auf die Brücke gelangen", kritisiert die Anliegerin. Vorgesehen ist jeweils eine Treppe am Tertia-Gebäude am Schöntalweg sowie am Toom-Markt. "Wie sollen wir das bewältigen?", fragt Wallenborn.

Schier "unüberwindliche, behindertenunfreundliche Hindernisse" stellten die Aufgänge dar. Hinzu komme die Entfernung von Treppe zu Treppe: "Man muss seine Einkäufe über die ganze Brücke transportieren."

Wesentlich bequemer und kürzer wäre dies jedoch, wenn der mit den Brückenarbeiten betraute Landesbetrieb Straßenbau NRW einen Fußgängerdurchgang zum Almaweg schaffen würde - so Wallenborns Vorschlag. Schließlich sei in dessen Nähe eine flachere, kleinere Brücke vorgesehen, mit der Fußgänger und Radfahrer zu den Märkten an der Medinghovener Straße gelangen sollen.

"Leute, die im Rollstuhl sitzen, wurden bei der Planung überhaupt nicht berücksichtigt", klagt auch die 87-jährige Agnes Oedekoven. "Wenn die Brücke fertig ist, sind wir hier von allem völlig abgetrennt - von der Kapelle, vom Friedhof und ich von meiner Schwester, die mitten im Ort wohnt", befürchtet sie.

Abhilfe will Wallenborn mit einem Antrag schaffen, den sie noch diese Woche an den Alfterer Gemeinderat stellen will, um eine entsprechende Änderung des Bebauungsplans zu erwirken. Denn nach Auskunft des Landesbetriebs "wird so gebaut wie es beschlossen wurde", wie Pressesprecher Rüdiger Stöckle auf Anfrage sagte. "Das ist der Stand der Dinge".

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