14. Jet Power Messe in Bad Neuenahr Die Formel 1 des Modellflugs

BAD NEUENAHR · Die 14. Jet Power Messe in Bad Neuenahr erwartet vom 16. bis 18. September 123 Aussteller aus 20 Nationen. Die spektakuläre Nachtflugschau lockt viele Schaulustige an.

Sie sind die besten Piloten der Welt, die von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. September, auf dem Bad Neuenahrer Flugplatz Bengener Heide zeigen, was sie mit 300 Stundenkilometer schnellen Modellflugzeugen alles anstellen können. Denn klar ist, dass bei der immerhin schon 14. Jet Power Messe – einer Mischung aus Flugschau und Fachmesse – nur die überwiegend turbinengesteuerten Modelle Käufer finden, die sich perfekt in der Luft präsentieren.

Luft machen musste sich beim Pressegespräch am Dienstag aber zunächst Veranstalter Winfried Ohlgart aus Rheinbach. Zwei Monate nach der Jet Power 2015 meldete sich der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz Fachgruppe Luftverkehr als Zulassungsbehörde bei ihm. Aufgrund eines YouTube-Videos leitete die Sachbearbeiterin ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen Ohlgart ein. Für sie steht demnach fest, dass es sich bei einem Vorfall nach einem sogenannten „Turbinenabsteller“ um einen Absturz und keine kontrollierte Notlandung gehandelt hat. Es habe eine erhebliche Gefährdung für Zuschauer und ein Verstoß gegen das Luftfahrtverkehrsgesetz bestanden.

„Die zuständige Behörde hat von Fliegerei keine Ahnung“, ist Ohlgart, der sich vor dem Amtsgericht Koblenz verantworten und mit einer 1000-Euro-Strafe rechnen muss, sauer: „Das Video und das von uns akribisch geführte Flugleiterbuch mit 150 bis 180 Starts pro Tag werden das beweisen. Wir stemmen hier ehrenamtlich eine Veranstaltung, die einmalig auf der Welt ist und 10 000 Besuchern Spaß macht. Ich bin nicht bereit, den Kopf hinzuhalten und vor dem Kadi zu landen.“ Der Pilot habe perfekt reagiert, so, wie es stets im täglichen Briefing besprochen werde.

Doch nun gilt es erst mal, mit der Crew und auch dank des Technischen Hilfswerks, die diesjährige Jet Power, die alle Rekorde brechen wird, durchzuziehen. 123 Aussteller aus 20 Ländern wie Mexiko oder Malaysia, USA oder China, Finnland oder Türkei präsentieren sich auf 4000 Quadratmetern. Bausätze und Turbinen – das Stück um die 3500 Euro – warten auf interessierte Käufer. Die Hersteller können dann nach einem festen Zeitplan ihre Modelle präsentieren, so dass sich der Besucher auf „seine“ Firma konzentrieren kann.

Gute Nachricht: Auch die ausländischen Piloten dürfen wieder ihre Modelle über 25 Kilogramm präsentieren. Wird diesmal auf die Großfliegerei verzichtet, so bekommt die Jet Power am Samstagabend Besuch vom Fieseler Storch, einer Propellermaschine, die erstmals 1936 flog und der „Tante Ju“. Weltweit erstmalig wird der Tarnkappenbomber B 2 mit 4,35 Metern Spannweite und zwei Turbinen à zehn Kilogramm Schub zu sehen sein. Satte 110 Kilogramm schwer ist ein schwedischer Jäger sein, der, ganz aus Holz, im Maßstab 1:2 gebaut wurde, 20 000 Euro kostet und 300 km/h schnell ist.

Wenn ab kommenden Montag das THW, das auch die Parkplatzeinweisung übernimmt, 2,5 Kilometer armdicke Kabel verlegt hat, die Zelte, die Stromversorgung und Toilettenwagen stehen, dann atmet das Orga-Team schon mal durch. Fest zur Jet Power gehören die Brennkammer mit Kerosinbar, also der Bereich, wo Akteure und Zuschauer mit „Flüssigbrennstoff“ versorgt werden, die „Fressmeile“ sowie Musik- und Showeinlagen, für die am Samstagabend das Brohltal Blasorchester und Blue Velvet verantwortlich zeichnen.

Das komplette Programm gibt es unter www.jetpower-messe.de. Eintrittspreise: Drei-Tageskarte Erwachsener 20, Jugendliche und Behinderte 16 Euro; Zwei-Tageskarte 16 bzw. 14 Euro; Tageskarte Freitag und Sonntag acht bzw. sechs Euro; Tageskarte Samstag inklusive Nachflugshow zehn bzw. acht Euro; nur Nachtflugschau am Samstag ab 21 Uhr sechs Euro; Kinder bis elf Jahre sind frei. Parkplätze sind kostenfrei.

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