Die Abwassergebühren in Wachtberg steigen

Gemeindewerke wollen pro Kubikmeter Schmutzwasser 37 Cent und für Niederschlag 17 Cent mehr kassieren.

Die Abwassergebühren in Wachtberg steigen
Foto: Jochen Wagner

Wachtberg. Die Wachtberger müssen sich im neuen Jahr auf spürbar höhere Abwassergebühren gefasst machen. Über die genaue Höhe will der Rat allerdings erst nach Einbringung des Haushalts für das Jahr 2011 entscheiden.

Die Gemeindewerke Wachtberg - Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) erheben getrennte Abwassergebühren für die Beseitigung von Schmutz- und Niederschlagswasser. Die Schmutzwassergebühr bemisst sich nach dem Frischwassermaßstab. Dabei wird davon ausgegangen, dass das bezogene Frischwasser eines Haushalts der Menge Schmutzwasser entspricht, die ins Kanalnetz eingeleitet wird.

Die Gebühr beträgt je Kubikmeter Schmutzwasser jährlich 3,25 Euro. Nach dem vorgelegten Kalkulationen der AöR soll die Schmutzwassergebühr um 37 Cent auf dann 3,62 Euro pro Kubikmeter steigen. In Wachtberg fallen pro Jahr rund 830 000 Kubikmeter Schmutzwasser an.

Die Niederschlagswassergebühr (Regensteuer) bemisst sich nach der Größe der bebauten oder versiegelten Fläche auf den angeschlossenen Grundstücken, von der Regen in die gemeindliche Abwasseranlage gelangen kann. Die Gebühr beträgt für jeden Quadratmeter kanalwirksam bebauter oder befestigter Fläche 1,25 Euro.

Diese Gebühr soll 2011 um 17 Cent erhöht werden - auf dann 1,42 Euro. Die Gebührenkalkulation erfolgt auf Basis des Wirtschaftsplanes 2011, den AöR-Vorstand Volker Strehl den Ratsgremien kürzlich vorgestellt hat. Der Wirtschaftsplan enthält die Pläne für die beiden Bereiche Wasserwerk und Abwasserbeseitigungsbetrieb sowie deren erwartete Gewinne und Verluste.

Aus den Mitteln des Abwasserbetriebs soll Geld in den Haushalt zurück fließen. Denn die Gemeinde stellt Kapital für die Abwasserbeseitigung zur Verfügung. Mit dem Betrag soll die angemessene Verzinsung abgegolten werden. Nach Strehls Plänen werden das 620 000 Euro aus dem erwirtschafteten Überschuss sein.

Ob der Betrag im Haushalt voll kassenwirksam bleiben wird, wird angezweifelt. Denn auch die Gemeindeverwaltung muss die höheren Abgaben (zum Beispiel für Schwimmbad, Schulen, Kindergärten) an die Gemeindewerke entrichten. Entsprechende Berechnungen dazu sollen bis zur Einbringung des neuen Haushalts vorgelegt werden.

Zum Vergleich: Das Entgelt für die Wasserlieferung durch die Stadtwerke Bonn beträgt 1,51 Euro pro Kubikmeter Frischwasser inklusive Mehrwertsteuer. Dieser Bezugspreis soll im nächsten Jahr nicht erhöht werden. "Ehrliche Gebührenabrechnungen" beim Abwasser hatte die Wachtberger SPD-Faktion bereits in der vergangenen Ratsperiode gefordert. Zankapfel dabei waren nach SPD-Auffassung schon vor den Kommunalwahlen absehbare, dringend anstehende Investitionen und Reparaturen im Kanalnetz der Gemeinde Wachtberg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort