Beratungsdienste im Rhein-Sieg-Kreis Diakonie erhält neues Zentrum

Rhein-Sieg-Kreis · Die Beratungsdienste ziehen ins ehemalige Domizil der Commerzbank in Siegburg. Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Arbeitsfelder der Diakonie, deren Jahresbericht für 2011 Geschäftsführer Jürgen Schweitzer und einige seiner Mitarbeiter am Donnerstag vorstellten.

 Diakonie-Zentrum wird das Gebäude an der Ecke Bahnhof- und Ringstraße in Siegburg.

Diakonie-Zentrum wird das Gebäude an der Ecke Bahnhof- und Ringstraße in Siegburg.

Foto: Arndt

Informieren, beraten, helfen, begleiten - vielfältig sind die Aufgaben der Mitarbeiter des Diakonischen Werkes im evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein. Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Arbeitsfelder der Diakonie, deren Jahresbericht für 2011 Geschäftsführer Jürgen Schweitzer und einige seiner Mitarbeiter am Donnerstag vorstellten.

Das Spektrum reicht von der Arbeit des sozial-psychiatrischen Zentrums über Hilfen für Menschen im Alter, der mobilen Jugendarbeit und dem Aufsuchenden Ambulanten Dienst bis hin zu Sozialberatung, Flüchtlingshilfe und dem Betrieb des Kontaktladens "Café Koko" der Suchthilfe.

Die Diakonie hat Beratungs- und Hilfsangebote für fast alle Lebenslagen. "Wer eine unserer mehr als 30 Beratungsstellen in der Region aufsucht, braucht Informationen und Unterstützung bei der Bewältigung eines Lebensproblems", so Schweitzer. Dabei kommen die haupt- und ehrenamtlichen Helfer der Diakonie jährlich mit mehreren Tausend Menschen in Kontakt.

Die Diakonie hat die Broschüre zu ihrem Jahresbericht unter das Motto "Ein besonderer Tag" gestellt. Denn neben Zahlen, Daten und Fakten enthält die Broschüre Berichte von Diakonie-Mitarbeitern über ihre alltägliche Arbeit, die aber oft ganz besondere Tage sind. Schweitzer: "Unsere Mitarbeiter kommen viel mit menschlichem Leid in Berührung."

Der Bericht nimmt die Leser aber auch mit zu Hoffnungsgeschichten: Es wird berichtet über die geglückte Einbürgerung eines Irakers nach fünfjähriger intensiver Begleitung durch die Migrationsberatung. Oder über die von der Freiwilligen-Agentur vermittelte Patenoma, die sich an der Unbekümmertheit eines Fünfjährigen erfreut. Mitarbeiter berichten auch vom jüngsten Projekt des Sozialpsychiatrischen Zentrums in Troisdorf. Dort gibt es seit kurzem eine Gruppe, in der Kinder von psychisch kranken Eltern betreut werden.

Eines der nächsten Projekte ist das neue Diakonie-Zentrum im ehemaligen Gebäude der Commerzbank an der Bahnhofstraße in Siegburg. Dort hat die Diakonie drei Etagen angemietet. Einziehen werden zahlreiche Beratungsdienste und eine Café. Dort sind für die Zukunft auch Kulturveranstaltungen wie Lesungen und Ausstellungen geplant.

Das Diakonische Werk in Zahlen

Das Diakonische Werk des evangelischen Kirchenkreises hat einen Etat von je 3,5 Millionen Euro bei Einnahmen und Ausgaben im Jahr. Davon kommen 2,1 Millionen vom Kreis, den Kommunen und dem Land. Eine weitere Million Euro steuert die evangelische Kirche aus eigenen Steuermitteln bei. Ein Großteil der Ausgaben entfallen auf die Suchthilfe (1,2 Millionen Euro) und das Sozialpsychiatrische Zentrum (900.000 Euro).

In letzterer Einrichtung wurden 2011 insgesamt 846 Klienten ambulant betreut. Die Sozialberatungen der Diakonie in Siegburg, Troisdorf, Menden, Beuel, Holzlar und Oberkassel besuchten 3375 Menschen. Die Migrationsberatung betreute 257 Menschen, zur Flüchtlingshilfe kamen 650 Klienten. 2011 führte die Schwangerschaftskonfliktstelle 744 Beratungen durch und hatte insgesamt 2312 Besucher. Die Suchthilfe hat 1614 Abhängige (davon 111 im Siegburger Gefängnis) und Angehörige betreut. 64 Prozent der Suchtkranken nehmen Drogen, 29 Prozent sind alkoholkrank.

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