Mieter in Rheinbach Deutsche Annington entschuldigt sich

RHEINBACH · Einen Neuanfang machen will die Deutsche Annington bei der Kommunikation und im Umgang mit ihren Mietern in Rheinbach. "Wir haben das Ganze zur Chefsache erklärt", sagte Wina Labudda von der Geschäftsführung der Deutschen Annington Vertriebs GmbH beim Gespräch mit den Vertretern der Mieterinitiative, Ingrid Wilker-Schranz und Walter Fechtig, sowie Joachim Steig von der Mieter-, Sozial- und Behördenberatung der SPD, die die Annington-Mieter unterstützt.

 Gleich fünf Führungskräfte hatte die Annington zum Gespräch in Rheinbach geschickt.

Gleich fünf Führungskräfte hatte die Annington zum Gespräch in Rheinbach geschickt.

Foto: Wolfgang Henry

Als äußeres Zeichen für diesen "Neuanfang auf wechselseitiger Vertrauensbasis" war Annington mit fünf Führungskräften zu dem Gespräch gekommen: neben Wina Labudda auch Carolin Wright, Leitung der Kundenservice GmbH, Jürgen Frech, Leiter Externe Kommunikation/Unternehmenskommunikation der Deutsche Annington Immobilien SE, Karin Tuszakowski, kaufmännische Bestandsbetreuerin, und Techniker Wilhelm Büser.

"Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir wollen zeigen, dass wir Sie ab sofort nicht mehr im Regen stehen lassen", erklärte Wina Labudda. Damit nahm sie Bezug auf den "verpatzten" Termin, bei dem Mitte Juli etwa 15 Mieter im Regen vergeblich auf einen Vertreter der Annington gewartet hatten. Dieser Termin sei zwar bestätigt, aber falsch eingetragen worden, hatte Annington-Sprecherin Katja Weisker gegenüber dem GA erklärt.

Schlecht gepflegte Grünanlagen, zu spät erbrachte Winterdienste, untätige Hausmeister, fragwürdige Nebenkostenabrechnungen, schlechte Erreichbarkeit der Service-Hotline, Heizungen, die im Winter ausfallen, aber im Sommer auf Hochtouren laufen - die Klagen der Mieter sind vielfältig. Einige Hausaufgaben habe die Annington in der Zwischenzeit schon erledigt, so Wina Labudda.

So sollen sowohl im Innen- wie im Außendienst feste Ansprechpartner für die Mieter installiert werden. In der vergangenen Woche habe es schon Gespräche zur Einstellung von eigenen Hausmeistern gegeben, so dass es möglicherweise schon zum 1. Oktober dieses Jahres einen eigenen Objektbetreuer für die Rheinbacher Mieter geben werde.

"Dieser Hausmeister wird das Gesicht der Annington sein in der Siedlung. Er wird ein Hemd der Annington tragen und dadurch erkennbar sein. Dieser Hausmeister wird auch die externen Dienstleister kontrollieren", betonte Frech.

Künftig sollen auch eigene Handwerker für "schnellere Wege, kürzere Reaktions- und Erledigungszeit" sorgen. In den kommenden Wochen will die Annington auch einen Verantwortlichen nach Rheinbach schicken, der im Gespräch mit den Mietern unklare Nebenkostenabrechnungen durchgehen soll. Darüber hinaus soll in Abstimmung mit der Mieterinitiative eine Liste von Mängeln gemacht werden, die nach einem festzulegenden Zeit- und Prioritätenplan abgearbeitet werden soll.

"Und Sie bekommen dazu von uns regelmäßig ein Feedback", sicherte Carolin Wright, Leitung Kundenservice, zu. Als "Priorität 1" hielt sie vor Ort die Überprüfung und Einstellung der Heizungsanlage fest. Die laufe auch bei "34 Grad Außentemperatur" noch mit 48 Grad Vorlauftemperatur, sagte Mietervertreter Walter Fechtig. Damit werde Geld der Mieter "sinnlos verheizt".

Lob gab es für die Annington aber auch: Ingrid Wilker-Schranz berichtete, dass ihre Wohnung nach einem Einbruchdiebstahl kompetent und prompt mit den von der Kripo empfohlenen Einbauten versehen worden sei.

Nach eigenen Angaben besitzt die Deutsche Annington in Rheinbach 130 Wohnungen an Kolpingstraße, Windhorstweg, Kettelerstraße, Sassestraße, Leberstraße und Weberstraße. Zurzeit werden die Häuser in der Kolpingstraße für "fast eine Million Euro", so Frech, energetisch saniert.

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