"Desaster" trifft den Kern

Kommentar

Dass Kämmerer gerne "schwarz" malen, gehört zu ihrem Geschäft. Das haben Sanders Vorgänger schon getan, und das hat auch Sander in den 90er Jahren getan, obwohl sich die Finanzlage dann doch wieder aufgehellt hat. Doch heute ist das anders. Die finanzielle Lage der Stadt Bonn hat sich wegen hoher Steuerausfälle so dramatisch verschlechtert, dass der von Sander verwendete Begriff "Finanzdesaster" den Kern trifft.

Während in der Vergangenheit die Haushaltslöcher noch durch den Verkauf von "Tafelsilber" gestopft werden konnten, wird es jetzt ans Eingemachte gehen. Auf dem Spiel stehen liebgewordene Einrichtungen und zahlreiche soziale und kulturellen Institutionen, die von städtischen Zuschüssen leben. Und auch die Sportvereine werden wohl bluten müssen. Die Frage lautet nicht mehr, ob an der einen oder anderen Stelle gekürzt wird, sondern wieviel.

Eine Alternative gibt es leider nicht. Stopfen Verwaltung und Stadtrat nicht selbst das Loch, werden sie dazu von der Bezirksregierung gezwungen. Und von dort sind keine Rücksichten zu erwarten.

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