Der dubiose dritte Mann

Verfahren gegen den Schatzmeister der Sankt Augustiner Prinzengarde eingestellt - Anonyme Spender sollen ermittelt werden

Sankt Augustin. (mic) Die Bonner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Rainer Piel, Direktor der Raiffeisenbank Sankt Augustin, gegen Zahlung eines Bußgeldes eingestellt. Das bestätigte am Freitag Oberstaatsanwalt Fred Apostel.

Piel hatte als Schatzmeister der Sankt Augustiner Prinzengarde zwischen 1992 und 1999 eine schwarzes Sparbuch geführt ( der GA berichtete). Die Karnevalisten, die sich selbst angezeigt hatten, müssen 98 000 Euro an das Finanzamt zahlen. Über die Höhe des Bußgeldes für Piel wollte Apostel nichts sagen. Nach Informationen des General-Anzeigers soll es sich um 6 000 Euro handeln. Die Raiba hatte ihren Direktor nach Bekanntwerden des Sachverhalts von allen Dienstgeschäften befreit.

Anweisungen von Meys

Am Donnerstag hatte Piel den Mitgliedern der Garde in nicht öffentlicher Versammlung Rede und Antwort gestanden ( der GA berichtete). Nach Auffassung der Anwälte der Prinzengarde sollen so genannte Durchlaufgelder über das Sparbuch gelaufen sein, mit dem Ziel, für Dritte Spendenquittungen zu erwirken.

Nach GA-Informationen soll es für jede Einzahlung auch Belege gegeben haben. Die sollen aber verschwunden sein, nachdem Piel das Schatzmeisteramt abgegeben hatte. Gerätselt wird auch über die Identität eines ominösen Dritten. "Wer das ist, und ob das mehrere sind, darüber kann nur spekuliert werden", sagte ein Gardist.

Wie der General-Anzeiger erfuhr, soll Ex-RSAG-Manager Karl-Heinz Meys, langjähriger Präsident der Prinzengarde, entgegen anderslautender Behauptung von der schwarzen Kasse gewusst haben und Piel sogar angewiesen haben, wie mit dem Geld zu verfahren sei. Die Prinzengarde will nun versuchen, über die von der Stadt ausgestellten Spendenquittungen an die Namen der Geldgeber zu kommen.

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