Der Breniger Friedel Mirbach ist "bienenverrückt"

Keine Angst vor Bienenvölkern - Im Ernstfall immer die Ruhe bewahren

Der Breniger Friedel Mirbach ist "bienenverrückt"
Foto: Wolfgang Henry

Bornheim-Brenig. Die Kinder staunten vor allem, die Eltern fragten, und zum Schluss hatten sie eines gemeinsam: klebrige Honighände. Denn der Besuch beim Hobbyimker Friedel Mirbach in Brenig war nicht nur eine lehrreiche, sondern auch eine schmackhafte Angelegenheit. An Ort und Stelle konnten die Exkursionsteilnehmer der Volkshochschule Bornheim-Alfter Honig aus der Wabe schleudern und auf frischem Weißbrot probieren.

Der Weg dorthin freilich kostete etwas Überwindung, denn so sehr man die Tiere als Lieferanten von Honig auch schätzen mag, so sehr werden sie auch als potenzielle Produzenten von schmerzhaften Stichen gefürchtet. Diese Angst versuchte Friedel Mirbach den Besuchern zu nehmen, obwohl in den sechs Bienenstöcken im Garten seiner Eltern das emsige Treiben von schätzungsweise 240 000 Honigbienen herrschte.

"Wenn man sich ruhig verhält, passiert nichts", versicherte der 46-Jährige, der im Hauptberuf als Druckermeister in der Meckenheimer Werkstätte der Lebenshilfe Bonn beschäftigt ist. Daneben bezeichnet er sich selbst als "bienenverrückt". Er hat in Wald und Flur von Bornheim und Umgebung rund 50 Bienenvölker stehen und ist auch Vorsitzender des Kreisimkerverbandes.

Erst zaghaft, dann immer mutiger näherten sich Kinder und Erwachsene dem verglasten Schaukasten, an dessen Einflugloch reger Betrieb herrschte. So konnte das geschäftige Treiben der Bienen in der Wabe gut beobachtet werden, die völlig unbeeindruckt vom Menschenpublikum ihrer Arbeit nachgingen. Da fielen auch dem siebenjährigen Jurek aus Bornheim das Nähertreten und der Verzicht auf eine Schutzhaube leicht. "Nee, ich habe keine Angst", sagte er und bestaunte die Königin des Bienenvolks.

Sie war leicht auszumachen, denn Mirbach hatte ihr auf den Rückenpanzer ein leuchtend rotes Metallplättchen mit der Nummer 77 geklebt. Später drehte Jurek begeistert die rote Kurbel der Honigschleuder, wo zwei Waben rasch ein ganzes Glas Honig ergaben.

Vom sachkundigen Umgang des Imkers mit den Insekten waren die Besucher sichtlich beeindruckt, aber wie verhält man sich, wenn sich ein Bienenschwarm plötzlich im Hausgarten an einen Strauch hängt oder an das Wohngebäude? Mirbach warnte auch in diesem Fall vor Panik. "Ruhig bleiben, dann passiert nichts". Ansprechpartner seien das Ordnungsamt der Stadtverwaltung oder am Wochenende die Feuerwehr, die zum einfangen der Völker einen Imker hinzuziehe.

Der brauche dafür nicht mehr als eine Holzkiste, etwa so groß wie ein Getränkekasten. Ist die Königin erst einmal drin, zieht dort auch der Rest des Schwarmes ein. Mehrmals im Monat wird auch Mirbach zu solchen Einsätzen gerufen, aber nicht immer geht es um Bienen, auch schon mal um Wespen. "Zwischen diesen Insekten können die Betroffenen nicht immer unterscheiden."

Auch bei den Wespen, teils stehen sie unter Artenschutz, mahnt Mirbach zur Besonnenheit. "Mitte August verlassen sie ohnehin ihre Nester, den Wohnbereich kann man durch Insektenschutzgitter schützen". Im Gefahrenfall helfen Ordnungsämter beziehungsweise die Untere Landschaftsbehörde beim Rhein-Sieg-Kreis in Siegburg weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort