CDU will die Streichlisten massiv verändern

Wegfall ganzer Buslinien und Kappung der Linie 62 sind noch nicht das letzte Wort - Vorschläge der Stadtwerke Bonn waren mit der Stadtverwaltung abgestimmt

CDU will die Streichlisten massiv verändern
Foto: Engels

Bonn. Das Sparpaket der Stadtwerke bei Bus und Bahn wird so nicht umgesetzt. Die CDU ließ keinen Zweifel daran, dass die am Freitag veröffentlichte Streichliste ( der GA berichtete) - mit dem Wegfall ganzer Buslinien und einer Kappung der Straßenbahnlinie 62 - noch massiv verändert werde.

Bei den Kürzungsvorschlägen sei kein strukturelles Konzept zu erkennen, findet SWB-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Hergarten (CDU). "Die vorliegenden Angebotsänderungen sind weit von einer brauchbaren Vorlage entfernt", sagte er. "Die Geschäftsführung der Stadtwerke bleibt auch weiterhin in der Pflicht, ein Konzept vorzulegen, wie im ÖPNV strukturell gespart werden kann."

Auch die SPD hatte bereits die SWB-Pläne kritisiert. "Es bleibt ein Geheimnis, nach welchen Kriterien die Auswahl erfolgte", sagte ihr Planungssprecher Werner Esser. Für die Stadtverwaltung waren die Vorschläge der SWB indes nicht überraschend. Planungsdezernent Sigurd Trommer erklärte am Donnerstagabend in der Ratssitzung: "Das war abgestimmt. Wir haben uns über diese Vorschläge verständigt."

Die CDU erneuerte im Stadtrat ihre Zusage, im SWB-Aufsichtsrat nicht eher über die Kürzungen zu entscheiden, bevor nicht die politischen Ratsgremien darüber diskutiert haben. "Es wird kein Verfahren im stillen Kämmerlein geben", so Hergarten. Dennoch nannte die Opposition das Verfahren scheinheilig. So bezweifelte Ulrich Kelber (SPD), dass die Streichliste ohne CDU-Einflussnahme zustande gekommen sei: "So naiv ist doch keiner, so etwas zu glauben."

Für die CDU bekräftigte Benedikt Hauser, man werde sich erst später inhaltlich über die Vorschläge unterhalten: "Aber es steht vieles drin, worüber man ernsthaft diskutieren muss." Er ließ keinen Zweifel daran, dass das Defizit der Stadtwerke zu hoch sei und reduziert werden müsse.

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