Freie Wählerinitiative "Aufbruch!" Carmen Schmidt tritt zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidatin an
SANKT AUGUSTIN · Es sind nicht unbedingt die großen Projekte in der Kommunalpolitik, an denen sich Carmen Schmidt orientiert. Es sind der Bürger, das Gespräch, und es sind die vielen kleinen Dinge, die vor der Haustür geregelt werden können. Deshalb macht Carmen Schmidt Kommunalpolitik. Seit fünf Jahren arbeitet die Vorsitzende der Freien Wählerinitiative "Aufbruch!" im Stadtrat mit.
"Fünf Jahre, in denen ich ganz viele wunderbare Erfahrungen gesammelt und gelernt habe, wie Kommunalpolitik läuft", sagt die Hangelarerin. 2009 trat sie auch als Bürgermeisterkandidatin an und erzielte mit 5,6 Prozent einen Achtungserfolg. Natürlich weiß sie, dass ihre Chancen auch diesmal gering sind. "Aber wir als 'Aufbruch!' müssen doch Flagge zeigen. Wir sind keine Eintagsfliege."
Die 64-Jährige hat sich überzeugen lassen, allerdings nicht vom Vorstand. Der hatte beschlossen, keinen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Die Mitglieder waren es, die das wollten. Und sie wollten Carmen Schmidt.
Jura hat die Mutter von zwei Söhnen studiert, sie ist Gründungsmitglied des Freundeskreises Mewasseret-Zion und engagierte sich in der Elternpflegschaft des Rhein-Sieg-Gymnasiums. Ihr größter politischer Sieg: der erfolgreiche Kampf gegen die Pläne von Bürgermeister Klaus Schumacher, die Kläranlage samt Kanalleitungen per Crossborder-Leasing über den Atlantik nach Amerika zu transferieren. Das Projekt scheiterte unter anderem am Widerstand der Bürger, die Schmidt und ihre Helfer mobilisiert hatten.
Und auch in der vergangenen fünf Jahren hat sie sich aktiv als Stadträtin eingebracht. "Wir waren es, die den Masterplan 'Inklusion' initiiert haben", sagt sie selbstbewusst. Seit der "Aufbruch!" mit einer Fraktion im Stadtrat vertreten sei, gebe es viel mehr Bürgerbeteiligungen. Auch hätten sich einige Bürgerinitiativen gegründet, sagt sie.
Sollte Carmen Schmidt Sankt Augustiner Bürgermeisterin werden, ist ihre wichtigste Maxime, dafür zu sorgen, dass die Bürger mehr Teilhabe an den Geschicken der Stadt bekommen - sei es bei der Inklusion, sei es beim Haushalt. Zu Themen wie diesen möchte sie mit den Bürgern gemeinsam Ideen entwickeln.
Fünf Fragen an Carmen Schmidt
Welche drei Dinge haben Sie immer im Kühlschrank?
Schmidt: Käse, Salat, Aufschnitt.
Welches Buch liegt bei Ihnen gerade auf dem Nachttisch?
Schmidt: "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson.
Was war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Schmidt: Deutsch.
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Schmidt: In den Schulferien habe ich Sonnenbrillen verkauft.
Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?
Schmidt: Ich bin zuletzt beim einem Hannes-Wader-Konzert gewesen.
