Ausflugsziel Löwenburg Burgruine bleibt gesperrt

SIEBENGEBIRGE · Die Burgruine der Löwenburg wird von Grund auf saniert. Für Wanderer bleibt das beliebte Ausflugsziel mindestens noch zweieinhalb Monate gesperrt. Das teilte die Bezirksregierung in Köln auf Nachfrage mit. Die Löwenburgruine ist eine landeseigene Sonderliegenschaft. Für Verwaltung, Bauunterhaltung sowie Verkehrssicherungspflicht ist die Bezirksregierung zuständig.

Am 20. April waren auf der Löwenburg die Steine gebröckelt. Am Bergfried brachen Stücke der Mauer ab. Bei einem Ortstermin der Bezirksregierung mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW wurde festgestellt, dass durch die Außenschale der Mauer Wasser in das Fundament eingedrungen ist. Dieses fror im Winter und dehnte sich anschließend aus, was zu den Schäden führte.

Damals hieß es noch, die Ruine bleibe voraussichtlich bis Mitte Juli gesperrt, auch wenn die Arbeiten noch bis Oktober andauern würden. Jetzt ist es Ende Juli, aber die Freigabe für die Öffentlichkeit liegt noch in weiter Ferne. "Es hat umfangreiche statische Untersuchungen und Gutachten gegeben, so dass die eigentlichen Arbeiten erst jetzt stattfinden können", sagte gestern Oliver Moritz, der Pressesprecher der Bezirksregierung.

Am Montag wurde mit den Sicherungsarbeiten begonnen. Das Loch in der Mauer des Bergfrieds wird mit Spritzbeton gefüllt. Diese Grundsicherung soll etwa zwei Monate dauern. Anschließend wird ein Statiker erneut die Situation begutachten und entscheiden, ob weitere Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind.

Doch damit nicht genug. Weil die Experten davon ausgehen, dass sich der Vorfall vom April an anderer Stelle wiederholen könnte, ist anschließend eine Generalsanierung der Ruine geplant. "Schließlich handelt es sich um ein uraltes Gemäuer", so Moritz. Dazu muss dieses eingerüstet werden. Dabei werden als Sicherheitsmaßnahmen auch Netze gespannt.

Wenn die Einrüstung abgeschlossen ist, kann die Ruine wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Moritz rechnet, dass die Einrüstung nochmals rund zwei Wochen dauern wird. Wenn alles glatt läuft, könnte die Sperrung Mitte Oktober aufgehoben werden. Die Generalsanierung soll dann bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Nicht gerade erfreut sind Wanderer, die von der Sperrung bisher nichts mitbekommen haben; zum Beispiel, weil sie nicht aus der Region kommen. Wenn sie ihr Auto an der Margarethenhöhe parken und - nachdem sie den Löwenburger Hof passiert haben - den steilen Bergpfad nehmen, um der Ruine einen Besuch abzustatten, treffen sie erst rund 100 Meter vor

dem Eingang zur Burganlage auf ein Absperrgitter mit Verbotsschild. Ein weiteres Schild befindet sich einige hundert Meter unterhalb auf dem Wanderweg. Die Bezirksregierung räumt ein, dass die Beschilderung verbesserungswürdig sei.

"Wir haben die Schilder auf unserer Grundstücksgrenze aufgestellt. Wir werden jetzt aber mit den anderen Beteiligten ein Gespräch führen, um das zu optimieren", so Moritz. Die anderen Grundbesitzer sind die Stadt Bad Honnef und der Verschönerungsverein (VVS).

Reinhold Kaebe, Pächter des Löwenburger Hofs, beklagt in diesem Jahr rückläufige Gästezahlen. "Das kann aber auch an dem schlechten Wetter liegen", sagt er. Gesprochen hat mit ihm bisher noch niemand von der Bezirksregierung. "Meine Informationen über die Sperrung beziehe ich nur aus der Zeitung."

Soviel er weiß, halten sich viele Wanderer ohnehin nicht an die Absperrungen und klettern an dem Gitter vorbei.

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