Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Günter Reichert

Sorgen der Vertriebenen sind Anliegen des Bad Honnefers

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Günter Reichert
Foto: Privat

Bad Honnef. (frv) Bundespräsident Horst Köhler hat dem in Aegidienberg wohnenden Bad Honnefer Günter Reichert für seine ehrenamtlichen Leistungen vornehmlich in den verschiedensten Gremien der sudetendeutschen Heimatvertriebenen das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

In einer Feierstunde in der Bezirksregierung Köln wies die Regierungsvizepräsidentin Ulrike Schwarz darauf hin, dass Reichert sich neben seiner anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit - unter anderem als langjähriger Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung sowie zuvor als Referent und enger Vertrauter des früheren CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Alfred Dregger - auch nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande im Jahr 1987 für verschiedene neue Ämter zur Verfügung gestellt und diese engagiert ausgefüllt habe.

Dies gelte zum Beispiel für seine Funktionen als nordrhein-westfälischer Landesvorsitzender und führendes Mitglied in Bundesorganen der Sudetendeutschen Landsmannschaft in München, als Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Sudetendeutsches Sozial- und Bildungswerk mit den Bildungs- und Begegnungsstätten "Der Heiligenhof" in Bad Kissingen und "Burg Hohenberg" in Hohenberg an der Eger oder als Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Bonn.

Schwerpunkt seines Engagements sei die Ansprache der jungen Generation sowohl der deutschen Heimatvertriebenen als auch der benachbarten Tschechen, Slowaken und Polen - etwa als Vorsitzender der von ihm mitbegründeten "Akademie Mitteleuropa" - gewesen.

Aber auch im kommunalen Bereich habe sich Reichert gerne in die gesellschaftliche Arbeit eingebracht, etwa ein Jahrzehnt als Vorsitzender des Tennisclubs Blau-Weiß Aegidienberg. Als Regierungsvizepräsidentin sei es ihr, so betonte Ulrike Schwarz, deshalb eine besondere Freude, im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Günter Reichert zu überreichen.

In seinen Dankesworten unterstrich Reichert, dass er sich stets bemüht habe, Beruf und Ehrenamt organisatorisch zwar strikt zu trennen, aber inhaltlich miteinander zu vernetzen. Dies sei ihm jedoch nur begrenzt gelungen.

So bedauerte er es ausdrücklich, dass die Geschichte und Kulturleistungen der Deutschen aus den früheren deutschen Staats- und Siedlungsgebieten im Osten Europas oder in der früheren Sowjetunion und das Schicksal der aus diesen Regionen vertriebenen oder später ausgesiedelten Menschen nicht stärker in das Bewusstsein der Politik und die Publikationen der politischen Bildungsarbeit Eingang gefunden hätten.

Umgekehrt könnten die Gesetzmäßigkeiten der Politik und die Prinzipien der politischen Bildung, zum Beispiel jedes Problem auch aus dem Blickwinkel des jeweils Anderen zu betrachten, in den Verbänden der deutschen Heimatvertriebenen durchaus stärkere Beachtung finden.

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