Bundeskunsthalle darf Eisbahn am Bonner Museumsplatz aufbauen

Probebetrieb mit Mehrheit befürwortet

Bonn. (kf) Der Direktor des städtischen Kunstmuseums, Dieter Ronte, verfolgte es mit Unmut: Der Stadtrat genehmigte am Donnerstagabend der benachbarten Bundeskunsthalle, diesen Winter probeweise eine Eisbahn aufzubauen. Dafür darf das Zeltdach auf dem Museumsplatz stehen bleiben.

Die Entscheidung war jedoch äußerst umstritten. CDU und SPD sowie Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, die zunächst eine ablehnende Haltung vertreten hatte, votierten für den Probebetrieb. Abgelehnt wurde die Eislaufbahn von Grünen, FDP, Johannes Gröner (Bürger Bund) sowie den beiden SPD-Ratsmitgliedern Wolfgang Hürter und Erika Coché. FDP-Chef Werner Hümmrich beteiligte sich nicht an der Abstimmung.

Selbst die Befürworter der Idee, dort kostenlos Eislaufen mit Hilfe des Sponsors Telekom anzubieten, machten jedoch klar, dass der Museumsplatz kein Rummelplatz werden dürfe. "Die Sache steht und fällt mit einem anspruchsvollen Konzept", sagte Pia Heckes (CDU).

OB Dieckmann fiel die Zustimmung schwer: "Es wird eine Veränderung des Platzes sein und eine Beeinträchtigung des Museumsbetriebs geben." Etliche Kritiker befürchten, dass mit der Genehmigung des Probebetriebs die Eisbahn auf Dauer zementiert ist.

Schlechte Karten hat mit der Ratsentscheidung die City-Eislaufbahn, die beim Weihnachtsmarkt in den letzten drei Jahren auf dem Friedensplatz stand. Ohne Sponsoren, die für die Grundkosten aufkommen, sei der Aufbau wirtschaftlich nicht machbar, sagte Betreiber Harald Voit: "Gegen Eislaufen für umsonst sind wir chancenlos."

Er und sein Partner Kurt Klein wollten aber nicht jammern. "Es ist schade für unsere Bahn, aber eine tolle Sache, was für die Bürger am Museumsplatz angeboten wird", sagte Klein.

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