Bürger denken an Klage

Meckenheimer Ausschuss hält an Spielplatz im Wäldchen fest

Meckenheim. Es bleibt alles beim Alten. Auch nach der nunmehr dritten Debatte halten Meckenheims Kommunalpolitiker am geplanten Spielplatz im Steinbücheler Wäldchen fest. Eine klare Mehrheit des Sozialausschusses sprach sich wiederum für den Naturspielpfad und den eingezäuntem Programmspielbereich mit Schutzhütte im Merler Wäldchen aus – sehr zum Unmut der zahlreich anwesenden Bürger.

Jürgen Krause vom Schutzverein Merler Wäldchen kündigte nach dieser Entscheidung an, jetzt eine gerichtliche Klärung herbeiführen zu lassen. Der Antrag der Fraktion für Bürger, den Spielplatz im Wäldchen nicht zu bauen, scheiterte imAusschuss bei vier Ja-Stimmen von Peter Zachow (SPD), Dirk Ritter (FDP) und Inka Zimmer sowie Helmut Schulten (Fraktion für Bürger) gegen elf Stimmen der übrigen Ausschuss-Mitglieder.

Auch der Kompromissvorschlag, den Anne Viehmann für die CDU zumAntrag gemacht hatte, scheiterte. Ihm stimmten neben Dirk Ritter (FDP) die fünf CDU-Vertreter zu. Neun Ausschuss-Mitglieder votierten dagegen.

Der CDU-Kompromiss hätte auf den eingezäunten Programmspielplatz verzichtet und einen Teil der dort vorgesehenen Spielstationen wie Weidentunnel, Fußfühlpfad und die Schautafeln in dem nicht eingezäunten Bereich platziert. Zudem sah der Kompromiss vor, das Wäldchen abends falls nötig nicht mehr zugänglich zu machen. Ein ähnlich lautender Antrag der CDU wurde bereits im Sozialausschuss im Dezember 2008 abgelehnt.

Zur Erklärung ihres eigenen Sinneswandels beklagte die Fraktion für Bürger, dass damals bei der einstimmigen Entscheidung, das Spielplatzkonzept einschließlich des naturnahen Waldspielplatzes umzusetzen, die Belange der Bürger nicht berücksichtigt worden seien. Zimmer und Schulten verweisen immer wieder auf die Querelen um das Wäldchen in den vergangenen 30 Jahren, ohne diese näher zu benennen.

Der aktuelle Konflikt sei programmiert gewesen, entsprechende Informationen hätten jedoch bei der Beschlussfassung nicht vorgelegen, argumentierten sie. Für den Technischen Beigeordneten Detlev Koch, der die Entscheidungsfindung nochmals Revue passieren ließ, gibt es bis heute jedoch keine Erkenntnisse, die der Umsetzung des Beschlusses im Weg stehen.

Er erinnerte an die Bürgerinformationsveranstaltung am 5. November vergangenen Jahres. Dort seien alle Argumente in diesem Zusammenhang ausgetauscht worden. Auch verwies Koch auf das am 19. März eingegangenen Schreiben des Rhein-Sieg-Kreises. Neben der planungsrechtlichen Zulässigkeit sei darin bestätigt worden, dass die Errichtung eines Spielplatzes den artenschutzrechtlichen Bestimmungen nicht zuwider laufe.

Die Untere Landschaftsschutzbehörde widerspreche damit den Bedenken des BUND und der Bürger. Ebenso wurde als Tischvorlage am Donnerstag eine Stellungnahme der Kreisgruppe Bonn des Naturschutzverbandes NABU vorgelegt. Dieser begrüßt darin ausdrücklich die Einrichtung eines Naturerlebnisspielplatzes im Merler Wäldchen.

Es biete sich wegen der zentralen Lage an, und der Lebensraum für die spärliche Flora und Fauna sei ohnehin stetigen Störungen ausgesetzt, so dass spielende Kinder zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung führten.

Für Bastian Sczech (CDU) ist der naturnahe Spielplatz im Wäldchen „integraler Bestandteil des gesamten Spielplatzkonzeptes“ und daher nicht entbehrlich auch könne er nicht einfach im Stadtgebiet an andere Stelle verschoben werden.

Die Zulässigkeit im Wäldchen sei unter allen fachlichen Gesichtspunkten geprüft. Wichtig sei zudem auch, die Kinder nicht an den Rand der Stadt nahe der Autobahn zu drängen, erteilte er Vorschlägen, den Spielplatz neben dem ehemaligen Bauspielplatz hinter den Tennisplätzen zu bauen, eine Absage.

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