Bonner Landgericht tagte im Freien

Ortstermin um Messerstecherei

Bonn. (lna) Die rechte Fahrspur war gesperrt, hinter rot-weißen Absperrbändern versammelten sich Richter, Angeklagte, Anwälte, Staatsanwalt und Dolmetscher. Wenige Minuten nach 14 Uhr ließ ein Wachtmeister die Zuschauer hinter das Band. Ein Schild an einer Hauswand zeigte an: "Öffentliche Sitzung". Am Bertha-von-Suttner-Platz setzte die 2. große Strafkammer des Bonner Landgerichts am Mittwochmittag die Beweisaufnahme fort.

Vor dem Spielsalon neben der Diskothek waren in der Nacht zum 8. Mai 2000 zwei Männer durch Messerstiche schwer verletzt worden. Beide schwebten erst in Lebensgefahr. Verhandelt wird gegen drei Angeklagte, ein 31-jähriger und ein 21-jähriger Iraker wurden in Handschellen vorgeführt. Sie sind wegen versuchten Mordes angeklagt. Ihr 36-jähriger Landsmann ist auf freiem Fuß, die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er zwar in das vorangegangene Gerangel verwickelt war, mit den Messerstichen aber nichts zu tun hat. Er war am Mittwoch als einziger zur Aussage bereit. Er sei aus der Diskothek gekommen, erinnerte er sich, wollte in den benachbarten Spielsalon, aber der Türsteher habe ihn abgewiesen. Wann die anderen dazugekommen sind, daran könne er sich nicht erinnern: "Ich war betrunken." Fünf weitere Prozesstage sind angesetzt.

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