Bomben auf Endenich

Endenich lag nicht nur einmal unter Bombenbeschuss. Der erste größere Angriff erfolgte - laut Endenich-Chronik von Herbert Weffer - am 4. März 1944. Zahlreiche Spreng- und Brandbomben gingen damals auf den Stadtteil nieder.

Fünf Menschen starben, mehrere wurden verletzt, und einige Häuser wurden zerstört. Der Schwerpunkt der Luftangriffe lag an der unteren Endenicher Straße, der Frongasse und dem Von-Hymmen-Platz.

Danach ertönten bis Februar 1945 immer wieder die Sirenen. Den schwersten Angriff erlebte Endenich laut Chronik am 28. Dezember 1944 - weil die Zufahrtstraßen zur Westfront durch den Ort führten.

Eine Bäuerin hielt ihre Eindrücke in ihrem Tagebuch fest: "Es ist 7 Uhr. Großalarm wird gemeldet. Der Himmel steht voll roter Feuerkugeln, Angriffszeichen auf Endenich. Aber mit einer solchen Schnelligkeit, wie es keiner ahnen konnte." Noch ehe sie einen kleinen Gartenbunker in der Nachbarschaft erreichte, fielen die ersten Bomben. "Die Erde bebt, der Bunker schwankt, wir beten, wir schreien..." Nur neun Minuten habe der Angriff gedauert, "aber wir werden dieses schreckliche Erlebnis nie vergessen".

In der Pfarrchronik heißt es zu dem Angriff: "Die Flieger warfen einen sogenannten “Teppich„ auf Endenich. Endenicher Straße, Frongasse, Alfred-Bucherer-Straße, Pastoratsgasse, Magdalenenstraße, Wiesenweg wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Kirche verlor sämtliche Fenster und Türen. Fast alle Häuser Endenichs hatten kein Dach mehr. Viele Häuser und Wohnungen waren unbewohnbar." Rund 150 Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. (aur)

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