Feuer zerstört zwei Wohnhäuser Erste Hilfe nach Großbrand in Siegburg-Deichhaus

Siegburg · Bei einem Großbrand in Siegburg sind am späten Freitagabend zwei Wohnhäuser komplett zerstört worden. Rund 110 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Bürger sammeln nun Spenden.

Die Ermittlungen zum großen Brand in Deichhaus werden voraussichtlich erst am Montag ins Detail gehen. Wie ein Sprecher der Einsatzleitstelle der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg am Sonntag sagte, wurde der Schadensort an der Mühlengrabenstraße für Untersuchungen durch die Kriminalpolizei sichergestellt. Am Freitagabend war dort ein Holzwohnhaus komplett ausgebrannt, ein direkt angrenzendes Mehrparteienhaus wurde massiv beschädigt. Mehrere Menschen verloren ihr Obdach.

110 Feuerwehrleute waren im Einsatz

Es war am Freitag um 22.13 Uhr, als die Rettungsleitstelle Rhein-Sieg der Notruf eines Anwohners erreichte. Da sich die Meldung bestätigte und das Holzwohnhaus bei Eintreffen der ersten Einheiten bereits lichterloh brannte, erhöhte die Leitstelle die Alarmstufe kurzfristig von Brand 3 auf Brand 4. Einsatzkräfte aus Sankt Augustin, Lohmar und Troisdorf eilten der Siegburger Feuerwehr zur Hilfe. Insgesamt 110 waren es zur Spitzenzeit.

"Flammen und starke Rauchentwicklung waren bereits auf der Anfahrt ersichtlich“, schildert Einsatzleiter Markus Völker die anfängliche Situation. „Der Brand drohte, auf das benachbarte Wohngebäude überzugreifen.“ Der Bewohner des Holzhauses hatte sich ins Freie retten können. Auch drei Personen, die sich im gefährdeten Nachbarhaus befunden hatten, erwarteten die Einsatzkräfte auf der Straße.

THW setzte Bagger ein

Wie Völker weiter berichtete, bekämpfte die Feuerwehr das Feuer schließlich mit mehreren Strahlrohren. Ein Trupp unter Atemschutz ging ins Nachbargebäude, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Ein Bagger des ebenfalls hinzugerufenen Technischen Hilfswerks (THW) brach an mehreren Stellen Öffnungen in das inzwischen stark einsturzgefährdete Gebäude. Die Feuerwehr konnte laut Völker so sicherer und effektiver löschen. Dennoch brannte das Holzhaus komplett aus, das Mehrparteienhaus ist ebenfalls unbewohnbar. Der Sprecher der Polizeileitstelle sprach von einem "Totalschaden". Wie die Stadt Siegburg mitteilte, gebe es Hinweise darauf, dass das Feuer im Bereich eines Kamins ausgebrochen sein könnte.

Siegburger sammeln Spenden

Dennoch erfuhren die betroffenen Hausbewohner bereits während des Einsatzes erste Unterstützung: Die Bewohner einer angrenzende Flüchtlingsunterkunft stellten nach Mitteilung der Stadt Siegburg Kleidung zur Verfügung, kochten zudem Kaffee für die Helfer und Einsatzkräfte. Bürgermeister Franz Huhn, der neben dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Stefan Gandelau ebenfalls vor Ort war, bot den Geschädigten an, sie in städtischen Unterkünften unterzubringen. Am Ende fanden sie jedoch bei Verwandten und Freunden Zuflucht.

Ob und wann zumindest die Bewohner des Mehrparteienhauses zurückkehren können, steht noch nicht fest. Viele von ihnen haben sich nach Auskunft des Polizeisprechers inzwischen an die Behörde gewandt, weil sie persönliche Gegenstände aus dem Haus haben wollen.

Mehrere Siegburger Bürger und Geschäftsleute haben derweil ebenfalls reagiert. In den sozialen Netzwerken werden Geld, Möbel und Kleidung angeboten. Der Friseursalon "Der Barber" in der Marktpassage kündigte an, eine Spendenbox im Laden aufzustellen und darin Geld für die Hausbewohner aus der Mühlengrabenstraße zu sammeln.

Gesundheitlich kam bei dem Brand übrigens niemand zu Schaden. Lediglich zwei Anwohner, die Rauchgase eingeatmet hatten, wurden kurzzeitig vom Deutschen Roten Kreuz betreut. Ins Krankenhaus mussten sie aber nicht. Der Einsatz endete erst in den frühen Morgenstunden des Samstags.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort