Ausstellung Biblische Geschichten entdecken

HEISTERBACHERROTT · 90 etwa 30 Zentimeter große Figuren berichten in Heisterbacherrott aus dem Leben des Petrus

 Biblische Geschichten werden mit Hilfe der Puppen lebendig und lassen sich leichter nachvollziehen.

Biblische Geschichten werden mit Hilfe der Puppen lebendig und lassen sich leichter nachvollziehen.

Foto: Frank Homann

"Um unsere Sprache zu verstehen, braucht man keine Ohren. Man braucht zwei Augen und ein Herz." Diese Worte eines unbekannten Verfassers über Biblische Erzählfiguren drücken genau das aus, was auch viele Besucher der Petrus-Ausstellung gestern in der katholischen Kirche in Heisterbacherrott empfanden. "Wenn man sich diese Figuren anschaut, dann wird die biblische Geschichte so viel lebendiger, berührender, als wenn man sie nur liest oder erzählt bekommt", sagt ein Besucher. Seit einiger Zeit schon verharrt er vor der Darstellung, die sich "Berufung am See" nennt.

Vor der weißen Fassade eines schlichten Lehmhauses ist ein Strand zu sehen. Winzige Muscheln liegen im Sand. Am Ufer kräuseln sich die Wellen aus durchscheinendem, blauen Stoff. An einer Palme ist ein Fischernetz aufgehängt, auf einem Boot setzen einige Fischer die Segel. Auch Petrus ist unter ihnen, und Jesus, der die Männer hinaus auf den See schickt. Alle Figuren sind exakt so gekleidet, wie es vor 2000 Jahren "in" war, sogar das Schuhwerk gleicht dem, mit dem die alten Israeliten einst durch den Sand stapften.

Bei der Ausstellung wird in elf verschiedenen Szenen die Geschichte von Petrus dargestellt, insgesamt 90 etwa 30 Zentimeter große Erzählfiguren kommen dabei zum Einsatz. Angefertigt wurden sie in liebevoller Handarbeit von den neun Damen des "Ökumenischen Arbeitskreises Biblische Figuren" aus Heisterbacherrott. "Für mich sind diese Figuren eine wunderbare Art und Weise, kirchliche Themen und Geschichten anschaulich darzustellen", sagt Kursleiterin Jutta Bredenbach. Mindestens zehn Stunden Arbeit stecken in einer einzigen dieser Puppen, an denen das Besondere das fehlende Gesicht ist.

"Wir arbeiten vielmehr über die Körpersprache. Würde man einer Figur beispielsweise ein lachendes Gesicht verpassen, dann ist man ja für immer auf diesen Ausdruck festgelegt." Die Beweglichkeit der Figuren ermöglicht es indes, durch unterschiedliche Körperhaltung immer wieder neue Emotionen auszudrücken. Keine leichte Aufgabe. Zwei Jahre Vorbereitungszeit verschlang die Petrus-Ausstellung, die noch bis zum 11. April in der katholischen Pfarrkirche zu sehen ist. Durch die Ausstellung begleiten grüne Ordner, die man sich ausleihen kann und in denen neben den biblischen Texten auch meditative Gedanken und Gebete nachzulesen sind.

Die Ausstellung in der katholischen Kirche Heisterbacherrott kann bis zum 11. April mittwochs und samstags von 15.30 bis 17.30 Uhr sowie sonntags von 12.30 bis 16 Uhr angeschaut werden. Infos zum Arbeitskreis und den Werkkursen unter der Rufnummer (0 22 44) 91 21 25 oder im Internet unter www.figurenwerkkurs.de.

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