Nürburgring-Verkauf Bericht: Ecclestone soll Angebot abgegeben haben

Nürburg · Der Verkauf des Nürburgrings ist auf der Zielgeraden, Interessenten bringen sich in Position. Auch Formel-1-Chef Ecclestone soll seinen Hut in den Ring geworfen haben. Der ADAC, dessen Offerte "geparkt" wurde, beschwert sich bei der EU-Kommission über den Verkaufsprozess.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone soll Medienberichten zufolge eine Offerte für den zum Verkauf stehenden Nürburgring abgegeben haben. Die "Wirtschaftswoche" und das "Handelsblatt" zitieren ihn mit den Worten: "Wir haben ein Angebot gemacht und wir warten nun, ob es akzeptiert wird."

Es könne schon in den kommenden Wochen eine Einigung geben. Die Sanierer der Eifel-Strecke wollten sich am Mittwoch dazu nicht äußern. Der ADAC, der an der Rennstrecke, nicht aber am Freizeitpark drumherum interessiert ist, beschwerte sich unterdessen bei der EU-Kommission über den Verkaufsprozess.

"Wir sind der Meinung, dass der Verkaufsprozess weder diskriminierungsfrei noch transparent ist", sagte ADAC-Sprecher Kay Langendorff der dpa und bestätigte einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Anfang Januar sei eine Stellungnahme an EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia geschickt worden. Der Automobilclub hatte nach eigenen Angaben eine zweistellige Millionensumme geboten. Weil das den Sanierern zu wenig war, wurde das Angebot vorerst "geparkt".

Vor kurzem hatte sich schon der Verein "Ja zum Nürburgring" um ADAC-Ehrenpräsident Otto Flimm mit einer Beschwerde an die EU-Kommission gewandt. Der Verein hält den Verkaufsprozess für europarechtswidrig und fordert den sofortigen Stopp. "Wir sehen diesen Beschwerden gelassen entgegen", sagte der Sprecher der Ring-Sanierer, Pietro Nuvoloni. Es werde eine Stellungnahme gegenüber der EU-Kommission abgegeben, der Investorenprozess schreite voran.

Mit Blick auf das angebliche Interesse Ecclestones sagte Nuvoloni: "Wir können offiziell nichts bestätigen und uns zu einzelnen Bietern nicht äußern." Die Sanierer gingen nach wie vor davon aus, innerhalb des ersten Quartals einen oder mehrere Investoren für den gesamten Ring oder Teile des Rings zu haben. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen." Ecclestone hatte 2013 schon einmal sein Interesse am Ring bekundet, dann aber gesagt, ein Kauf sei nicht praktikabel.

Bei der EU-Kommission läuft ein Verfahren zum Nürburgring. Das Land Rheinland-Pfalz soll als Haupteigentümer rund eine halbe Milliarde Euro an unzulässigen Beihilfen gezahlt haben - alleine 330 Millionen Euro davon für den Bau eines Freizeitparks. Diese Beihilfe-Problematik wollen die Ring-Sanierer mit dem Verkauf lösen.

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